Beschreibung der Wohnungsnot in Deutschland - 15. Juni 2021


Die 3 Hauptgründe der Wohnungsnot in Deutschland:
1.        Die Nullzinspolitik der EZB und die Immobilien-Preisblase
2.        Deutschland – das Geldwäscheparadies
3.        Zuwanderung aus EU- und Nicht-EU-Ländern

Einleitung

Die geplante Fusion der zwei Firmen Vonovia und Deutsche Wohnen zu einem Wohnungsbauriesen hat die finstersten Fantasien der Linken beflügelt. Mit dem Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen entsteht der mächtigste Wohnkonzern der Republik.

Eigentlich hatte es die rotgrüne Schröder-Regierung vor 20 Jahren gut gemeint, als sie die rechtlichen Voraussetzungen dafür schuf, die maroden staatlichen Wohnungsgesellschaften zu privatisieren. Doch ist das Ergebnis nun die Megafusion zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen, die immer mehr von internationalen Heuschrecken kontrolliert werden.

Dabei ist eins jetzt schon klar: Die Megafusion wird einen Monopolisten am deutschen Wohnungsmarkt schaffen, den es in dieser Form noch nie vorher gegeben hat. Das Riesenunternehmen wird über eine gemeinsame Marktkapitalisierung von 45 Mrd. € und über ein riesiges Portfolio von Wohnungen verfügen. Besonders wichtig ist dabei Berlin, wo Deutsche Wohnen derzeit jetzt schon zu den größten Vermietern zählt.

Der neue Monopolist wird über eine Marktmacht verfügen, die einzigartig ist. Gerade am deutschen Wohnungsmarkt fällt dies besonders ins Gewicht, weil dieser bisher zersplittert und unübersichtlich ist. Ein einziges börsennotiertes Unternehmen verfügt jetzt über ein einheitliches Portfolio und über Informationen über den attraktiven Markt, die keinem anderen Anbieter auch nur im Ansatz zur Verfügung stehen.

Und davon werden in erster Linie die ausländischen Aktionäre profitieren, die in den vergangenen Jahren heimlich still und leise Anteile an den Unternehmen erworben haben, die ursprünglich einmal staatliches Eigentum gewesen sind. So hat sich bei beiden Firmen bereits Blackrock eingekauft - der weltgrößte Vermögensverwalter. Bei Deutsche Wohnen ist der Fonds im Januar 2021 eingestiegen und hat mehr als 11% erworben.

Am Konkurrenten Vonovia kontrollieren die US-Amerikaner etwa 8% und sind in beiden Unternehmen der größte Einzelinvestor. Darüber hinaus engagiert sich der Norwegische Staatsfond, der an Deutsche Wohnen und Vonovia 8,9 bzw. 6,2% hält.

Ein Einstieg bei einem aktiennotierten Unternehmen ist für einen Ausländer schon deswegen attraktiv, weil die großen deutschen Gesellschaften keine Hemmungen kennen, ihre wirtschaftlichen Interessen durchsetzen. Eine staatliche kleine Wohnungsbaugesellschaft hingegen hat da grundsätzlich mehr Probleme, weil sie die Belange der Politiker und der Mieter berücksichtigen muss.

Die Fusion zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen ist der Höhepunkt der Privatisierung von staatlichen deutschen Wohnungsbaugesellschaften, die vor knapp 20 Jahren unter der rotgrünen Schröder-Regierung begonnen wurde. Sie hatte damals angefangen, die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Gemeinden und Kommunen die maroden staatliche Gesellschaften verkaufen konnten. Damit sollten die öffentlichen Haushalte entlastet werden.

Doch der Schuss ist nun völlig nach hinten los gegangen. Denn große Investmentgesellschaften wie Blackrock werden sich wohl am meisten um ihre Renditen kümmern. Die notwendigen Wohnungen zu bauen, die in Deutschland fehlen, steht bei ihnen nicht im Fokus. Dass sich bereits jetzt schon viele private Investoren bei den Wohnungsgesellschaften eingekauft haben, ist vielen in der Öffentlichkeit nur sehr wenig bekannt. Durch die Megafusion dürften es nun sogar noch mehr werden. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.

Der finanzpolitische Sprecher der Linken, Fabio De Masi, fordert: „Die angestrebte Fusion von Deutsche Wohnen und Vonovia sollte von den Kartellbehörden unterbunden werden."

Sein Ex-Parteichef Bernd Riexinger wird auf Twitter emotional: „Aufkauf von Häusern und #Mietenerhöhung ist unproduktiver #Raubtierkapitalismus."

Doch hier liegt ein gefährlicher Denkfehler der Linken vor. Ein Gleichnis hilft zu verstehen, worin dieser besteht:

Auf der Welt leben über eine Milliarde Rinder und zugleich leiden Millionen Menschen an Unterernährung. Aber niemand würde auf die Idee kommen, die Besitzer der Rinder, die Bauern, bestrafen zu wollen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch denkt: Es ginge der Welt besser, hätten wir doppelt so viele Rinder. Die Politik sollte also alles daransetzen, dass mehr Farmer mehr Rinder für mehr Menschen züchten.

Auf dem Wohnungsmarkt hat der menschliche Verstand es derzeit deutlich schwerer, sich durchzusetzen. Wir haben in den Innenstädten zu wenige Wohnungen und zu viele Menschen, die nach einer bezahlbaren Stadtwohnung suchen.

Aber eine Mehrheit (oder ist es nur eine laute Minderheit?) ruft ständig: Bestraft die Besitzer der zu wenigen Wohnungen, verstaatlicht ihre Wohnungen, deckelt ihre Gewinne, entthront die Immobilien-Könige.

Dabei weist der gesunde Menschenverstand uns auch hier den Weg: Der Wohnungsmarkt kann nur dann seine für alle segensreiche Funktion erfüllen, wenn mehr Investoren mehr Wohnraum für mehr Menschen schaffen. Die hohen Preise für den innerstädtischen Wohnraum sind nicht Ausdruck von kapitalistischer Bösartigkeit, sondern Ausdruck von Knappheit. In funktionierenden Märkten rufen Super-Renditen unverzüglich Nachahmer auf den Plan – bis die Nachfrage befriedet ist und der Preis endlich fällt.

Doch der Wohnungsmarkt ist kein Markt, der die Voraussetzungen, die er zu seinem Funktionieren braucht, selbst hervorbringen kann. Er braucht gute Politiker. Folgende Punkte müsste ein Politiker erfüllen:

1.        Er muss Baugenehmigungen erteilen, damit Investoren überhaupt bauen können. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist laut Statistischem Bundesamt zuletzt zwar wieder gestiegen, aber gegenüber 1995 um mehr als ein Drittel eingebrochen. Statt der 638.000 Neubau-Wohnungen, die 1995 genehmigt wurden, waren es im Jahr 2019 keine 370.000. Damit sorgt der Staat für die Angebotsverknappung, die er anschließend beklagt.

2.        Der gute Politiker muss zwischen Vermietern und Mietern eine Art Waffengleichheit herstellen. Der Mieter darf dem Vermieter nicht rechtlos ausgeliefert sein. Aber zugleich darf der Vermieter nicht derart drangsaliert werden, dass er die Lust am Wohneigentum verliert und sein Geld lieber in Bitcoins, Dax-Zertifikate oder Steuersparmodelle investiert.

3.        Der gute Politiker muss Wohnraum dort entstehen lassen, wo er gebraucht wird, das heißt in den Innenstädten. Das geht, indem er die Dachgeschosse zur Bebauung freigibt. Das geht, indem er Supermärkte überbauen lässt. Das geht, indem er generell einer Verdichtung des Wohnraums in den Innenstädten zustimmt. Die „Deutschlandstudie 2019" des Pestel-Instituts und der TU Darmstadt zeigt, dass durch die Verdichtung der Innenstädte 2,3 bis 2,7 Mio. Wohnungen zusätzlich entstehen könnten.

4.        Der gute Politiker muss neues Bauland ausweisen, sonst kann kein Investor loslegen. Im Jahr 2019 kostete ein Quadratmeter baureifes Land in Deutschland durchschnittlich rund 190 €. Fünfzehn Jahre zuvor waren es noch um die 100 €. Knappes Bauland in den Randbereichen der Städte treibt die Immobilienpreise im Zentrum. So gesehen sind viele grüne Politiker, die aus Angst vor Landschaftsversiegelung jede Neuausweisung von Bauland blockieren, die besten Freunde der Spekulanten.

5.        Der gute Politiker muss Brücken bauen zwischen den beliebten Innenstadtlagen und den unbeliebten und daher oft auch unbelebten Orten im Umland, zum Beispiel, indem er die medizinische und schulische Versorgung des Umlandes verbessert. Oder die innerstädtischen Verkehrssysteme mit dem Umland verbindet. Oder das Wohnungseigentum für Familien außerhalb der Innenstadt gezielt fördert.

6.        Überhaupt ist die Idee, Mieter zu Besitzern zu machen, unschlagbar bei der Lösung der Wohnungsprobleme in Deutschland. In Amerika ist der Anteil der Wohnungs- und Hausbesitzer an der Bevölkerung um 13% höher als in Deutschland. Die Wohnungsbauprogramme unter den Slogans „Wir wollen, dass jeder in Amerika sein eigenes Haus besitzt" und „Wir können Licht in die Dunkelheit bringen und Hoffnung dahin, wo Verzweiflung herrscht" haben die Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush bei ihrer Kernwählerschaft unsterblich gemacht. Clinton predigte 1999: „Es gibt keinen wichtigeren Baustein für eine starke Gemeinschaft und eine vielversprechende Zukunft als ein solides Zuhause."

7.        Der gute Politiker hat last but not least auch die Zinspolitik der EZB im Blick. Einerseits führt die Niedrigzinspolitik zur günstigen Immobilienfinanzierung für Familien, andererseits versorgt sie auch Wohnungsspekulanten im großen Stil mit frischem Geld. Da das billige Geld seinen Preis verloren hat, spekuliert es sich nahezu risikofrei. Auch deshalb explodieren die Immobilienpreise in den deutschen Innenstädten. Die Experten sprechen von der Asset-Inflation.

Fazit: Mit linken Sprüchen kann man Menschen aufwühlen, vielleicht sogar Wahlen gewinnen, aber auf gar keinen Fall bezahlbaren Wohnraum schaffen. Mit bürgerlicher Wohnungsbaupolitik bekommt man alles auf einmal hin. Das sollte zumindest der Anspruch des guten Politikers sein. Die himmelschreienden Zustände am Wohnungsmarkt sind nicht die Kapitulationsurkunde der Marktwirtschaftler, sondern ihr Weckruf. Den Propheten der Verstaatlichung aber sei die zentrale Erkenntnis des Wilhelm Röpke zugerufen: „Auch wer sich nicht nach dem Markt richtet, wird von ihm bestraft."

Die 3 Hauptgründe der Wohnungsnot in Deutschland

1.Die Nullzinspolitik der EZB und die Immobilien-Preisblase

Die Niedrigzinspolitik der EZB ist die Grundlage für eine Immobilien-Preisblase. Die niedrigen Zinsen verführen die Verbraucher dazu mehr Hypothekenkredite aufzunehmen. Gleichzeitig werden professionelle Investoren, wie Versicherungen und andere Fonds auf Grund der niedrigen Zinsen dazu verleitet, ihr Portfolio zugunsten von Immobilien neu auszurichten. Die Folge der EZB-Niedrigzinspolitik ist eine sehr hohe Immobiliennachfrage. Diese führt zu steigenden Immobilienpreisen, die nicht mehr mit den üblichen fundamentalen Einflussfaktoren erklärt werden können. Eine Blasenbildung ist längst deutlich sichtbar. Die Börsenkurse befinden sich auf Allzeithochs.

Gestiegene Grundstückspreise und hohe Kaufnebenkosten: Viele Bundesbürger gehen heute davon aus, dass sie sich die eigene Immobilie nie leisten können. Bleibt Wohneigentum damit nur Gutverdienern vorbehalten?

Immerhin: Über 58% der Bundesbürger meinen, dass es besser ist, eine Immobilie zu besitzen, als sie zu mieten. Das bedeutet, dass Wohneigentum nach wie vor einen hohen Stellenwert besitzt. Doch 43% gehen auch davon aus, dass sie sich trotz des niedrigen Zinsniveaus nie eine eigene Immobilie leisten können. Vor allem in Ballungsräumen wie München, Stuttgart, Berlin und Hamburg müssen Häuslebauer tief in die Tasche greifen.

Eine Eigentumswohnung in der Großstadt: Ein Traum, der für immer breitere Bevölkerungsschichten in den deutschen Metropolen zunehmend unerschwinglich wird. Weil zu wenig neu gebaut wird, sind die Kaufpreise für Immobilien in den letzten fünf Jahren viel stärker gestiegen, als die Medianeinkommen der Stadtbevölkerung.

Oder, bedingt durch Zuwanderung leben nun zu viele Menschen auf zu engen Raum!


2.Deutschland – das Geldwäscheparadies

Deutschland ist ein Hotspot für Geldwäscher. Etliche Milliarden Euro aus illegalen Geschäften werden jedes Jahr bei uns gewaschen. Schätzungsweise rund 100 Mrd. € werden jedes Jahr in Deutschland zu legalem Geld gewaschen, zeigt eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. "Das Problem Geldwäsche ist in Deutschland ziemlich erheblich.", sagt der NDR-Journalist Benedikt Strunz.

Und: Die Geldwäscher kommen gezielt nach Deutschland, weil es Lücken im System gibt. Folgende Beispiele nennt Strunz:

  • Fehlende Bargeldobergrenzen: In Deutschland kann theoretisch jeder Geldbetrag in bar bezahlt werden. Geldwäscher nutzen das und kaufen teure Waren, wie zum Beispiel Autos, Kunstgegenstände, Uhren und Schmuck, Gold und Silber.
  • Keine Beweislastumkehr: Hält die Polizei oder der Zoll einen Geldkurier an, der viel Bargeld bei sich trägt, muss diesem zuerst nachgewiesen werden, dass das mitgeführte Geld aus illegalen Geschäften kommt. Schafft die Polizei oder der Zoll das nicht, kann der Geldkurier weiterziehen.
  • Ermittlungsdruck ist niedrig: Aufgrund von strukturellen Problemen der Financial Intelligence Unit (FIU), bleiben mehrere Zehntausend Geldwäsche-Verdachtsmeldungen liegen und werden nicht bearbeitet, meint Benedikt Strunz. Die FIU ist eine wichtige Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen, die sich mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung beschäftigt.


Wie Geldwäsche funktioniert: Ein Beispiel

Um illegales Geld aus Drogengeschäften, Menschen- oder Waffenhandel zu waschen, braucht es eine gut strukturierte kriminelle Organisation. Laut Benedikt Strunz haben Drogenkartelle z. B. ein Netz an Geldwäschern in ganz Europa stationiert, die in regelmäßigen Abständen ausgesendet werden, um die Gewinne aus den Drogengeschäften einzusammeln. Meistens handelt es sich dabei um kleine Geldscheine im Wert von 20 bis 50 €, die in der Summe Mio. € ergeben können.


Lücken im deutschen System machen es Geldwäschern leicht

Geldkuriere bringen das Bargeld im Anschluss mit Autos nach Deutschland, um es über einen weiteren Mittelsmann in verschieden Luxus-Güter wie Uhren, Autos, Gold und Silber zu investieren, erklärt Benedikt Strunz weiter. So können die Waren im Ausland wieder verkauft werden und das Geld aus illegalen Geschäften bekommt einen scheinbar legalen Ursprung. Das bedeutet: Das Geld kann dann auf Bankkonten eingezahlt werden. Beliebte Länder für den Verkauf von solchen Waren sind beispielsweise Beirut und Dubai.

"Deutschland subventioniert sozusagen schwere Kriminalität wie Drogenhandel, Menschen- und Waffenhandel." Benedikt Strunz, NDR-Journalist

In diesem Beispielfall wäre Deutschland das Ursprungsland der Geldwäsche. Es ist aber auch möglich, Deutschland zum Zielland einer Geldwäsche zu machen, sagt Benedikt Strunz. Dazu wird das im Ausland eingezahlte Geld zum Beispiel in deutsche Immobilien investiert. Laut Strunz sei diese Vorgehensweise momentan ein großes Problem, weil auf diesem Weg Anteile von Firmen oder ganze Straßenzüge in deutschen Städten gekauft werden. Laut Transparency International Deutschland werden 15 bis 30% der kriminellen Gelder mit dem Kauf von Immobilien gewaschen. So wird die Preisblase im Immobilienmarkt immer größer.

"Wenn in Deutschland Gelder der Mafia angelegt werden, korrumpiert das die ganze Wirtschaft." Benedikt Strunz, NDR-Journalist

Dadurch können kriminelle Organisationen oder Mafia-Clans Einfluss auf die Wirtschaft ausüben. Laut Strunz subventioniert Deutschland so schwere Kriminalität.


3.Zuwanderung aus EU- und Nicht-EU-Ländern

Der dritte Grund ist die anhaltende Massenzuwanderung nach Deutschland, die in den letzten Jahren zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage auf dem deutschen Wohnungsmarkt geführt hat.

Zwischen 2014 und 2018 sind über 3 Mio. Menschen netto – also abzüglich der Abwanderung – nach Deutschland gekommen. Allein im letzten Jahr kamen rund 400.000 Menschen neu ins Land. Wenn jedes Jahr die Bevölkerung einer mittleren Großstadt nach Deutschland einwandert, darf sich niemand wundern, dass der Wohnraum knapp wird und die Mieten steigen. Das passiert natürlich vor allem im unteren Preissegment. Denn die meisten Zuwanderer sind nun mal keine hochqualifizierten Arbeitskräfte mit entsprechendem Einkommen, sondern Geringverdiener bzw. auf Hartz IV angewiesene, die preiswerte Wohnungen suchen. Verteilungskämpfe in allen gesellschaftlichen Bereichen wie Betreuungsstrukturen, Wohnraum, Gesundheit, Bildung und Überforderung im Bereich Gesellschaft, Sicherheit und Ordnung sind die Folgen.

In Zeiten einer großen Zuwanderung entstehen in deutschen Großstädten viel zu wenig neue bezahlbare Wohnungen. Während Mieten und Kaufpreise immer weiter steigen, schaffen es Städte und Gemeinden einfach nicht, des Ansturms neuer Bürger Herr zu werden. Auch hohe Nebenkosten, Vorschriften, Bürokratie und nicht zuletzt fehlender politischer Wille sind die Gründe dafür, dass es immer weniger bezahlbare Wohnungen gibt. Aktuell müssten landesweit jedes Jahr zwischen 370.000 und 380.000 Wohnungen neu gebaut werden.

Das Ausländerzentralregister registrierte im vergangenen Jahr 740.000 zugezogene und 479.000 fortgezogene Ausländer. Daraus ergibt sich für 2020 eine Nettozuwanderung von rund 261.000 Menschen. Im Jahr 2019 waren noch 923.000 Zugezogene und 547.000 Fortgezogene registriert worden. Das entspricht für 2019 eine Nettozuwanderung von rund 376.000 Menschen. Quelle: Holsteinischer Courier 30.03.2021 Seite 13

Hinzu kommen noch die Illegalen, die ca. 15% der Offiziellen ausmachen. Das bedeutet, dass Jahr für Jahr eine mittelgroße Großstadt neu gebaut werden muss. Mit allem was dazu gehört. Insbesondere in den großen Städten wird dieser Bedarf jedoch nicht einmal zur Hälfte gedeckt.

Selbst unter der Annahme, dass die Zuwanderung im Laufe dieses Jahres auf null sinkt, fehlen Zehntausende von Wohnungen. Allein in München müssten auch ohne neue Migranten jedes Jahr mindestens 16.000 Wohnungen neu gebaut werden. Genehmigt wurden im vergangenen Jahr jedoch nur rund 8.500. Und von den genehmigten Wohnungen wird rund ein Viertel erfahrungsgemäß ohnehin nicht realisiert.

Fazit: Diese 3 Hauptgründe sorgen für eine ständig steigende Nachfrage. Sie treiben die Immobilienpreise immer weiter in die Höhe und damit auch die Mieten.

Solange der ständige Zustrom von Menschen aus allen Ländern anhält, solange fließt immer neues Kapital in den Immobilienmarkt, besonders aus dem Ausland. Heuschreckenfonds und große Investmentgesellschaften wie Blackrock werden sich wohl am meisten um ihre Renditen kümmern. Die notwendigen Wohnungen zu bauen, die in Deutschland fehlen, stehen bei ihnen nicht im Fokus.

Die sich aus der Knappheit von bezahlbarem Wohnraum ergebende Ungerechtigkeit ist mehr als ersichtlich. Die großen Verlierer dieser Entwicklung sind jene Menschen, die für ihr Geld arbeiten und ihre Miete selbst zahlen müssen.

Deutlich wird diese Entwicklung ebenfalls, wenn man sich anschaut, wer aus den Städten abwandert und wer zuwandert. Der Trend zur Urbanisierung, der Zuzug in die Ballungszentren der Republik ist nach wie vor ungebrochen. Das Interessante ist jedoch, dass deutsche Familien zugleich immer häufiger aus den Städten abwandern, weil sie die Mietkosten nicht mehr tragen können. Der Zuzug von Zuwanderern ist indes ungebrochen hoch. Von 2012 bis 2017 machten Zuwanderer 20% der Zuzügler in den Ballungszentren aus.

Wenn das Amt die Mietkosten übernimmt, gibt es eben weniger Probleme bei der Wohnungssuche. Die Auswirkungen auf die Integration durch ein nicht wirklich ausgewogenes Verhältnis von Deutschen und Zuwanderern dürften uns in den nächsten Jahren mit voller Wucht treffen. Dabei wollte man doch dieses Mal alles richtig machen. Und wieder einmal werden in Deutschland Integrationsdebatten geführt werden und sich „Experten" fragen, weshalb sie gescheitert ist.

Große und mittlere Städte – Oasen der Oberschichten und der linksgrünen Glückseligkeit ausgenommen – werden zu Migrantenghettos verkommen, in denen keine Anpassung an die Kultur Deutschlands erforderlich ist, weil es in diesen Ecken Deutschlands überhaupt keine deutsche Kultur mehr gibt. Die arbeitende nicht-migrantische Bevölkerung zieht es derweil auch deshalb ins Umland. Den Städten kommt die arbeitende Mittelschichtsfamilie zunehmend abhanden.

Die Frage muss doch lauten: Wie kann es eigentlich in einem Land, dessen Neugeburten seit Jahrzehnten weit unterhalb der eigenen Reproduktionsraten liegt, binnen kurzer Zeit zu einem solch eklatanten Wohnraummangel kommen, obwohl kein Wohnraum in nennenswerter Zahl zerstört wurde?

Die Nachfrage bestimmt den Preis

Der Wohnungsbau kann trotz größter Anstrengungen nicht mit der hohen Nachfrage mithalten. Denn von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe eines Wohngebäudes vergehen in Deutschland ein paar Jahre.

Das der Staat in der Vergangenheit zu wenig für den sozialen Wohnungsbau getan hat, ist eben nicht die einzige Ursache. Wegen der seit Jahrzehnten schrumpfenden Bevölkerung infolge des demografischen Wandels, gingen die langfristigen Prognosen von einem Rückgang der Nachfrage nach Wohnraum und einen zunehmend entspannten Immoblienmarkt aus. An Wohnungsnot hat da bis 2015 auch keiner gedacht. Wozu denn da noch Milliarden von Steuergeldern in den teuren Bau von Sozialwohnungen stecken?

Kein Stadt-Planer konnte damit rechnen, dass die Merkel-Regierung 2015 auf die Idee kommen würde, die Grenzen Deutschlands für Zuwanderer aus der ganzen Welt zu öffnen und so eine in dieser Größenordnung nie dagewesene Massenzuwanderung auszulösen.

Diese wahren Ursachen für die Wohnungsnot in Deutschland werden weitestgehend ausgeblendet.

Stattdessen werden Nebenschauplätze eröffnet, die in der Behauptung gipfeln, der Markt habe versagt und die Bürger müssten nun durch eine gesetzliche Mietpreisbremse vor den Umtrieben der Investoren geschützt werden.

In Wahrheit hat der Markt nicht versagt, denn eine steigende Nachfrage führt nun einmal zu steigenden Preisen. Das lernt jeder Schüler in der Volkswirtschaftslehre im ersten Semester.

Doch die Politik verweigert sich dieser Erkenntnis und sucht ihr Heil in planwirtschaftlichen und populistischen Maßnahmen. Die aber werden private Investoren abschrecken und das Wohnungsproblem mittel- bis langfristig sogar noch verschärfen. Das lässt für die Zukunft noch mehr Obdachlose in Deutschland befürchten.

Das Ergebnis dieser unbegrenzten Zuwanderung sind fast überall Problemviertel und Brennpunkte, Politikversagen, eine überforderte Gesellschaft und u.a. ein Immobilienmarkt, der den Bedarf nicht decken kann.

Die heutige Wohnungsknappheit wird bei fortschreitender Massenzuwanderung in eine Wohnungsnot mit desaströsen Ausmaßen ausarten.

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