Aktuelles zur Völkerwanderung am 30. März 2021


Die Welt ist aus den Fugen geraten –
Das Faktum „Kognitive Fähigkeiten" -

Krisen wohin das Auge reicht. Neben der Pandemie gibt es eine wirtschaftliche Krise, die ungleiche Verteilung von Reichtum, eine Umweltkrise und eine weltweite Bevölkerungsexplosion mit desaströsen Auswirkungen. All das muss auf einmal bewältigt werden. Wie soll die Staatenwelt reagieren?

Rund 160 Mio. Menschen der Dritten Welt wollen – gemäß Gallup-Befragungen in 2018 – in die USA übersiedeln, wo die Aufnahme eines – qualifikatorisch immer schlechter werdenden – Aspiranten zwischen 25 und 65 Jahren den Steuerzahler über 130.000 Dollar kostet. Knapp 170 Mio. Menschen ziehen Westeuropa vor. 39 Mio. davon streben nach Deutschland. 32 Mio. träumen von Frankreich.

Die nach Großbritannien drängenden 35 Mio. müssen sich mittlerweile auf Kontinentaleuropa umverteilen, denn die Brexit-Konservativen haben mit einer Programmatik die letzte Wahl gewonnen, die in Berlin und Paris wie eine Machtübernahme durch AfD oder Marine Le Pen (Rassemblement National) empfunden würde: „Wir entscheiden auf Grund von Talent und erwartbarem Nutzen, wer in dieses Land kommt. Nur durch die Beendigung der Niederlassungsfreiheit können wir die von Wirtschaft, Kommunen und Verwaltung verlangten Hochqualifizierten gewinnen. Es wird weniger Unqualifizierte geben." Dabei muss England sich weniger Sorgen machen, weil es beim Anteil mathematisch Begabter an allen Schülern dreimal besser als Deutschland und sogar sechsmal besser als Frankreich abschneidet.

Die Entvölkerung großer zentralafrikanischer Gebiete läuft bereits. In Teilen von Äthiopien, Kenia, Ruanda und Tansania gibt es Jahr für Jahr Dürren und Missernten, die Menschen ziehen in Städte oder fruchtbare Gebiete. Viele werden innerhalb des Kontinents umsiedeln. Viele wollen, mangels Perspektive vor Ort, nach Europa kommen.

Das Volumen potenzieller Migranten nimmt bedrohlich zu, weil in ganz Afrika und Vorderasien die Bevölkerungszahlen explodieren und die ohnehin abgeschlagenen Ökonomien weiter abrutschen. Das liegt daran, dass die allenfalls mittelkomplexen Industrien durch ostasiatische Konkurrenten in den Ruin getrieben wurden, Experten mit dem kognitiven Potenzial für den Aufbau zukunftsträchtiger Hightech-Branchen aber fehlen. Deshalb registriert etwa Lateinamerika eine scharf anziehende Emigrationsdynamik. Im Jahr 2012 wollten erst 18% der Hispanics weg, 2017 waren es bei steigender Tendenz schon 27% (siehe hier). Ganz ohne Kriege, denen man entkommen müsste, ist das ein Sprung von 110 auf 180 Mio. Das geschieht auf einem Kontinent, der seine Kinderzahlen pro Frau von einst 6 bis 8 auf 2 und weniger gedrückt hat. Brasilien steht 2019 bei 1,7. Jetzt müssen nicht nur jugendliche Heißsporne heraus in die Welt, sondern Perspektivlose aller Altersstufen machen sich ebenfalls bereit.

Pakistan, dessen Mobilste momentan die türkisch-griechische Grenze durchbrechen wollen, meldet 2008 erst 6% Wanderungswillige unter seinen damals 172 Mio. Einwohnern. 2016 bekunden 49% der jungen Leute aus der 22-Millionen-Stadt Karachi ihre Entschlossenheit, in der Ferne ihr Glück zu suchen. Wollten aus dem ganzen Land nur halb so viele flüchten, ginge es um 55 Mio.

Bevölkerungsexplosion ist endloses Potential für neue Soldaten

1945, als nach dem Sieg über die Diktaturen von Berlin und Tokio die UNO auf den Weg kommt und weltweit gültige Gesetze erlässt, hält Europa sich noch ganz selbstverständlich für das Herz der Menschheit. Von den 51 Gründerstaaten sprechen 41 – Mutterländer und Ex-Kolonien – europäische Sprachen. Die in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 formulierten Asylbestimmungen sollten Europäer aus kommunistischen Staaten aufnehmen beziehungsweise vor Auslieferung an diese schützen. Die Konvention galt anfangs deshalb auch nur für Europa. Echte Verpflichtungen erwuchsen lediglich für den freien und kriegsverschonten Sektor mit gut 130 Mio. Bürgern im Westen und Norden des Kontinents. Das war damals ein Zwanzigstel der Weltbevölkerung.

Kein Philanthrop aus diesem gesegneten Erdenwinkel dachte damals daran, die ganze Welt mit ihren 2,6 Mrd. Menschen einzubeziehen. Dass im fernen Jahr 2020 mit 7,8 Mrd. dreimal so viele und 2057 sogar 10 Mrd. auf die Einlösung seiner großzügigen Hilfsangebote würden pochen dürfen, hätte er als Wahnvorstellung abgetan.

Durch die gesamte Weltgeschichte bis 1945 haben zivil scheiternde Jünglinge vielfach mit Gewalt ein Gleichgewicht zwischen Ambitionen und Positionen herbeigeführt. Da diese Ehrgeizigen bis ins 20. Jahrhundert besonders zahlreich aus Europa kamen, verursachten sie dort zahllose Revolutionen, Bürgerkriege und Kriege in Permanenz sowie nebenher die häufig gewalttätige Unterwerfung von 90% der Erde. Diese blutigen Wege sind seit einem Dreivierteljahrhundert geächtet oder strafbar.

Die Welt war immer schon in Bewegung, darüber belehrt uns die Geschichte; doch hat diese Mobilität heute - durch außergewöhnliches Bevölkerungswachstum, durch weltweite Verkehrs- und Medienvernetzung, durch Verschärfung von gewalttätigen Konflikten – eine Verdichtung erreicht, dass wir uns konfliktarme „Bearbeitungsformen" für die Migrationsfolgen kaum noch vorstellen können.

Im demografischen Verhältnis zwischen dem Subsahara-Raum plus Nordafrika/Nahost und der Europäischen Union (ohne UK) steht es bei den heute engagierten 15 bis 29-Jährigen rund 5:1 (knapp 400 zu 78 Millionen). Bei den – morgen erst aktiv werdenden – Kindern unter 15 Jahren steht es 9:1 (rund 600 zu 67 Millionen). Nimmt man die bereits ihre Grenzen kontrollierenden Europäer (Visegrád-Gruppe, Dänemark, Österreich) heraus, hat es der übrige EU-Nachwuchs bei der Jugend (15 - 29) mit einer siebenfachen und bei den Kindern unter 15 Jahren mit einer elffachen Übermacht zu tun.

Der 430-Millionen-Raum aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan mit seinen stetig anreisenden Scharen ist dabei noch nicht mitgezählt. Es versteht sich, dass eine derart überbordende Demografie endlos Rekruten für neuerliche Kriege bereitstellen kann. Bewaffnete Auseinandersetzungen sind also ihr Resultat und nicht etwa eigenständige Ursachen für zerbombte Fluchtmilieus. Syrien-, Nigeria- oder Wo-auch-immer-Kriege fokussieren Flucht, aber erzeugen sie nicht.

In eine der Kompetenzfestungen entkommen

Nun ehrt es die „guten Menschen", wenn sie – ob nun grün- oder rotgläubig – für unbegrenzte Zuwanderung eintreten und heute sieben und morgen elf bedürftige Gleichaltrige versorgen und einige davon sogar ins eigene Haus bitten. Verstärkung könnten sie schon gebrauchen, weil in der vergreisenden Heimat gleichzeitig ja immer mehr Alte versorgt und die Industrien gegen die Konkurrenz aus Ostasien verteidigt werden müssen. Der Nachwuchs dort kann sechs- bis zehnmal mehr Mathe-Asse aufbieten als der deutsche oder französische, und eine wirkliche Hilfe sind schon die seit 2015 Hereingeholten nicht.

Die von Bruno Klauk Ende 2019 in der Zeitschrift Wirtschaftspsychologie publizierten Befunde zeigen, dass „die nach Deutschland migrierten Personen sich im Durchschnitt auf einem intellektuellen Niveau bewegen, das in etwa dem von Hauptschülern entspricht. Dabei dürfte es sich noch um eine Überschätzung handeln, da nur Migranten in Schulungsmaßnahmen erfasst werden konnten".

Da die Bundesrepublik dem ökonomischen Niedergang ohnehin nicht entkommt, mag die Ausgestaltung ihres Abstiegs als Rettungsaktion für noch schlechter Gestellte wie ein respektables Unterfangen anmuten. Das wird auf jedem Fall ungemütlich ausgehen. Die Restvernünftigen müssen umso dringlicher daran arbeiten, in eine der immer weniger werdenden Kompetenzfestungen zu entkommen.

Es gibt Gründe für die Flucht aus dem Sahel. Das Klima ist keiner.


Überweidung und Denaturierung der Böden geschehen nicht primär durch das Klima, sondern durch explosives Bevölkerungswachstum. Demzufolge ist das Problem der Sahelzone ganz unstrittig nicht klimatischer Natur.

Wenn es wärmer wird und der Regen ausbleibt, gehen ohnehin empfindliche Flächen für Ackerbau und Weidewirtschaft verloren. Konflikte vermeiden die betroffenen Menschen noch eine Weile durch das Einschränken ihrer Bedürfnisse und die Nutzung bisher brach liegender Böden. Geht die Verödung durch Anhalten des abträglichen Klimas jedoch weiter, kommt es zu Reibungen, Vertreibungen und schließlich auch zu Kämpfen.

Ein solches Szenario findet aktuell vor allem in der Sahelzone zwischen Mauretanien und dem Sudan statt. Von dort wird in der Tat migriert, und dort gibt es tödliche Auseinandersetzungen zwischen den Anwohnern.

Im April 2013 kehrt deshalb mit Minusma ein westliches Militärbündnis in das von den Kolonialherren bereits in den 1970er-Jahren geräumte Territorium zurück. Rund 15.000 Soldaten und Polizisten sind im Einsatz. Die USA stellen fast die Hälfte der Einheiten, aber auch Einheimische stehen an der Front.

Die deutsche Bundeswehr ist im August 2018 mit knapp 900 Mann vor Ort. Nur in Afghanistan, wo man – durch Entscheidung der damaligen Schröder-Fischer-Regierung – seit 2001 mitkämpft, ist sie mit 1.200 Mann noch stärker präsent.

Klimageschichtliche Forschungen bestätigen, dass die Sahelzone seit Jahrtausenden von Dürreperioden heimgesucht wird. Sie sind mithin unstrittig. Doch sie sind nicht dauerhaft, sie kommen und gehen.

Der jüngste Höhepunkt wurde um 1985 erreicht – fast 30 Jahre vor Beginn des Minusma-Einsatzes. Geografische und geologische Recherchen haben zur Überraschung der Experten überdies ergeben, dass sich die Saharakeineswegs nach Süden ausgedehnt hat". Die agrarische Beeinträchtigung aber bestätigen sie. Jedoch habe nicht das Klima, sondern „übermäßige Nutzung die Böden ausgelaugt"."

Bevölkerung wächst um das Sechsfache

Gleichwohl werden die massiven Fluchtbewegungen sowie die tödlicher werdenden militärischen Konflikte nicht in Abrede gestellt. Ihre Ursachen sind selbst den beteiligten Soldaten rätselhaft. Ein amerikanischer Kommandeur verspürt immerhin die Aussichtslosigkeit der politisch vorgegebenen Ziele: „Versuche zur Eindämmung des Dschihadismus durch das Töten aufständischer Führer funktionieren offensichtlich nicht: Bauen wir nur Sandburgen bei Ebbe?"

Was aber schleift diese Burgen, wenn es das Klima nicht ist? Die Hauptkampfgebiete in Mali, Niger und Burkina Faso verzeichnen zwischen 1950 und 2019 einen Bevölkerungsanstieg von zehn auf über 60 Mio. Einwohner. 2050 sollen sie bei 130 Mio. stehen. Nimmt man den Tschad und Kamerun als ebenfalls terrorbetroffene Nachbargebiete hinzu, geht es zwischen 1950 und 2019 von 18 auf 105 Mio. – durch Überweidung und Denaturierung der Böden – die die Lebensgrundlage für alle unterminieren.

Hätte Deutschland seit 1950 (70 Mio.) ein Wachstum wie die Sahelzone vorgelegt, stünde es heute nicht bei gut 80, sondern bei rund 410 Mio. Einwohnern. Eine Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen wäre dann auch hier unausweichlich geworden. Und hätte Europas Frieden gehalten bei knapp 70 Mio. deutschen Jünglingen im besten Kampfalter zwischen 15 und 29 Jahren?

Klimatisch verursachte Verwüstungen stehen welthistorisch außer Frage. Auch die Sahara wechselte in der überschaubaren Vergangenheit dreimal zwischen Grünland und Wüste. Aktuell wird eine solche Perspektive zwar nicht gesehen. Aber auch ein Wachsen der Sahara mit bedrohlichen Folgen für die Anwohner steht nicht an.

Das Problem der Sahelzone ist ganz unstrittig menschengemacht, demografischer und nicht klimatischer Natur.

Das Faktum „Kognitive Fähigkeiten"

Jetzt kommt die eigentliche Problematik der Integration ins Visier: Was ist es denn, was z. B. Nord-Europäer wirtschaftlich und sozial so erfolgreich machte – und ist diese spezifische Kultur in kürzester Zeit erlernbar? Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen sind an Bevölkerungen und ihre Merkmale geknüpft. Es reicht also nicht, das Grundgesetz auswendig zu lernen und innerlich zu akzeptieren, so schwierig das sein mag.

Warum ist z. B. Finnland ein nahezu perfekt funktionierender Staat? Die Antwort: Weil Finnland voller Finnen ist. Es geht um kognitive Fähigkeiten – Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, Problemlösungs­- und Planungsfähigkeit, Kreativität, Wille, Glaube und andere Fähigkeiten.

„Staaten, die Bevölkerungen mit ho­hem kognitivem (von einem verhaltenssteuernden System ausgeführte Umgestaltung von Informationen) Fähigkeitsniveau haben, sind nicht nur wohlhabender, sie sind im Schnitt auch freier und demokratischer, Rechtsstaat und Gleichberechtigung sind in ihnen weiterentwickelt, die Regierungen und Verwaltung kompetenter, die Mordraten niedriger. Diese Nationen sind in der Technik erfolgreicher, was sich in niedrigeren Absturzraten ihrer Flugzeuge, in der Anzahl der Unfälle in Arbeit und Verkehr ablesen lässt. Sie sind besser in Bildung und Wissenschaft, und sie weisen mehr intellektuelle und künstlerische Höchstleistung auf. Die Moderne ist eine kognitive Moderne, und sie ist ohne kognitive Fähigkeiten weder zu meistern noch voranzubringen", so der Chemnitzer Professor für Pädagogische und Entwicklungspsychologie Heiner Rindermann.

Kognitive Fähigkeiten kann man nicht vortäuschen. Die größte Kränkung des westlichen Bewusstseins besteht darin, dass man mit mehr Geld zwar modernere Maschinen kaufen, aber keine höhere Kompetenz produzieren kann. Niemals hat Deutschland gewaltigere Summen für Bildung eingesetzt als nach 2000. Dennoch geht es bei den Mathewettbewerben für Zehnjährige (TIMSS) vom 12. Platz 2007 auf den 16. im Jahr 2011, bis man 2015 auf Rang 24 das Handtuch wirft.

Wenn nun eine Bevölkerung explodiert und zugleich die Konkurrenzfähigkeit implodiert, wird gewandert. Alsbald folgt fast immer die Gewalt. Doch nicht Krieger, sondern Wirtschaftsflüchtling ist die erste Option. Vor ihren Ergebnissen wiederum flüchten die verbleibenden Mathe-Asse der vorerst nur demographisch, dann aber auch kognitiv absinkenden OECD-Staaten. Da an ihrer Zahlungsfähigkeit alles hängt, marschieren der „war for foreign Talent" (Kampf um ausländische Talente) und der Kampf gegen mehr Bildungsferne im Gleichschritt.

Demografisch ganz oben aber schulisch ganz unten steht Afrika. Zwischen 2006 und 2016 fällt sein Weltanteil an PCT-Patenten – also den wirklich streng ausgewählten – von 0,7 auf 0,5%, obwohl sein Erfinderpool um 275 Mio. Menschen von 950 Mio. auf 1,225 Mrd. springt. Das entspricht fünfzehn Deutschlands. Kaum besser ergeht es dem Raum Lateinamerika/Karibik. Er stürmt von 570 auf 640 Mio., sinkt bei Patenten aber von 3 auf 2% ab. Während aus Afrika 2009 nur 38% auswandern wollen (GALLUP), stehen 2017 schon 50% zur Übersiedlung bereit (PEW). Bei momentan 1,3 Mrd. Bürgern zwischen Algier und Kapstadt hoffen also 650 Mio. auf durchlässige Grenzen in Europa, besonders nach Deutschland, während die Latinos beten, dass die USA-Grenze durchlässig bleibt.

Europa stürzt regelrecht ab

Nur diese beiden Räume lassen Neue mit fehlender Weltmarkttauglichkeit noch herein. Nach den bei Cambridge University Press vorliegenden Zahlen Heiner Rindermanns (Cognitive Capitalism) liegt in den USA die Cognitive Ability (kognitive Fähigkeit) der Einheimischen bei keineswegs üppigen 99, die der Zuwanderer jedoch nur bei 95. In der Schweiz steht es 102 zu 95, in Deutschland 100 zu 92, in Österreich 99 zu 92 und in Frankreich 98 zu 92. Dagegen schafft Australien mit seiner unangefochtenen Grenzhoheit ein 99 zu 100. Auch aufgrund der Einwanderungspolitik fällt Nordamerikas Welt-Patentanteil von 26,1 auf 20,5%, während Europa von 18,6 auf 11,3% regelrecht abstürzt.

Ausschließlich Asien – und das heißt in erster Linie 1,75 Mrd. Ostasiaten (entspricht 22 Deutschlands) – wächst trotz stagnierender und alternder Bevölkerung beim geistigen Eigentum unaufhaltsam und steht momentan bei 65% der globalen Patente. An den Grenzen passt man auf. 2016 akzeptierte Japan 28 Asylanten. In Süd-Korea waren es zwischen 1994 und 2016 durchschnittlich 27 pro Jahr. Unter 1,4 Mrd. Chinesen leben weniger als 1.000 anerkannte Flüchtlinge.

Singapur – mit einer umwerfenden einheimischen Cognitive Ability von 105 – schafft bei den Neuankömmlingen sogar eine 106. Dass der Stadtstaat zu 42% Migranten beherbergt, zeigt einmal mehr, dass Einwanderungspolitik sich keineswegs auf das Hereinholen Unbeschulbarer kaprizieren muss.

Diese positiven Beispiele treffen jedoch auf Deutschland nicht zu. Denn die bisher kamen können nicht im Entferntesten die Erwartungen der Wirtschaft erfüllen. „Die Hoffnung, der Fachkräftemangel könne kurzfristig durch Flüchtlinge zu beheben sein, hat sich in Luft aufgelöst", erklärte die Vorsitzende der Agentur für Arbeit in Niedersachsen und Bremen, Bärbel Höltzen-Schoh, schon Ende Mai 2017. Die große Mehrheit der Geflüchteten verfüge nur über marginale oder gar keine Schulbildung. „Zudem klafften die Selbst- und Fremdeinschätzung der eigenen Fähigkeiten oft auseinander. Selbst die Hoffnung einiger Unternehmen auf Eignung von Flüchtlingen für Helfertätigkeiten habe sich als Illusion herausgestellt."

Die Lage in Deutschland ist auch noch aus einem anderen Grund ungemütlich: Die große Zahl von Zuwanderern mit geringer Qualifikation senkt zum einen die durchschnittliche Wirtschaftsleistung, zum anderen werden die Sozialsysteme belastet. Gerade bei den in Deutschland lebenden Zuwanderern zeigt sich diese Problematik deutlich. Im August 2018 bezogen 6,6% der Gesamtbevölkerung, aber 63,7% der Zuwanderer die Grundsicherung Hartz IV. Von den 1,7 Mio. Zuwanderern, die im Mai 2019 in Deutschland registriert waren, gingen 361.000 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Da viele Zuwanderer nicht über eine auf dem deutschen Arbeitsmarkt nachgefragte Qualifikation verfügen, bleiben ihnen nur schlecht bezahlte Hilfstätigkeiten: putzen, kellnern, schleppen.

Das die Situation nicht besser wird, zeigen die weiterhin hohen Zuwanderungszahlen. Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 1,8% (204.000) im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das war die geringste Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre, wie das Statistische Bundesamt gestern berichtete. Insgesamt waren im Ausländerzentralregister 11,4 Mio. Menschen ohne deutschen Pass registriert. Der geringe Zuwachs im Jahr des Beginns der Corona-Pandemie ist auf einen Rückgang der Nettozuwanderung zurückzuführen: Das Ausländerzentralregister registrierte im vergangenen Jahr 740.000 zugezogene und 479.000 fortgezogene Ausländer. Daraus ergibt sich für 2020 eine Nettozuwanderung von rund 261.000 Menschen. Im Jahr 2019 waren noch 923.000 Zugezogene und 547.000 Fortgezogene registriert worden. Quelle: Holsteinischer Courier 30.03.2021 Seite 13

Das bedeutet, dass Jahr für Jahr eine mittelgroße Großstadt, mit dem Geld des Steuerzahlers, neu gebaut werden muss. Mit allem was dazu gehört.

Konstatieren muss man auch, dass zu über 70% junge Männer bis 35 Jahren kommen und gekommen sind. Eine ausgeglichene Geschlechterverteilung ist aber öffentliches Gut und der Staat ist dazu verpflichtet, es als solches zu handhaben. Kanada beispielsweise nimmt keine unbegleiteten Männer auf, solange sie nicht nachweisen können, dass sie einer verfolgten Minderheit angehören.

Die nachhaltigen gesellschaftlichen Verwerfungen, die ein so massiver Männerüberschuss in den betroffenen Jahrgängen zwangsläufig mit sich bringt, wie Frust, sexueller Notstand, Unruhe, Aggression, letzten Endes auch Bandenbildung, Vergewaltigungen und sexuelle Belästigungen, die in der Silvesternacht in Köln und anderen Orten offenkundig wurden, sind jetzt sichtbar und werden derzeit qualvoll erlitten.

Gesellschaften mit abnormaler Geschlechterverteilung - Indien, China, Schweden und nun auch Deutschland - zugunsten von Männern haben erhebliche Anstiege in Gewaltverbrechen, Eigentumsdelikten und Gewalt gegen Frauen zu verzeichnen. Die Bewegungsfreiheit von Frauen in diesen Gesellschaften ist drastisch eingeschränkt und es gibt einen hohen Bedarf an Frauen aus dem Menschenhandel.

Übersehen wird bei der Analyse der ökonomischen Effekte von Zuwanderern gerne die Umverteilung innerhalb der Sozialsysteme. Viele Beobachter meinen, dass allein die Aufnahme einer Hilfstätigkeit schon dazu führt, dass ein Zuwanderer sich selbst finanziert. Dies ist nicht der Fall. Deutschland gehört nicht nur zu den Ländern mit der höchsten Belastung von Arbeitseinkommen durch Steuern, sondern auch durch Sozialabgaben. Die Krankenversicherungsprämien eines Gutverdienenden belaufen sich in der gesetzlichen Versicherung auf etwa 830 € pro Monat einschließlich des hälftigen Anteils der Arbeitgeber. Der Bundesfinanzminister überweist den Krankenkassen aber lediglich rund 100 € pro Person und Monat. Die Besserverdienenden subventionieren also die Bezieher von Sozialleistungen einschließlich der Zuwanderer.

In Punkto Migration steckt Deutschland in einer zweifach misslichen Situation. Das Land verliert auf Kosten des Steuerzahlers ausgebildete Hochqualifizierte – nicht anders als afrikanische oder asiatische Länder. Während es viele Länder mit Fachkräften alimentiert, die für teures Geld an deutschen Bildungseinrichtungen ausgebildet wurden, erlebt es einen steten Zustrom von Menschen mit geringer Qualifikation. Das kann auf Dauer nicht ohne Wirkung auf Gesellschaft und Sozialstaat bleiben.

Mittel- und langfristig steuert Deutschland auf eine strukturelle Krise in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu. Leistungsträger verlassen das Land und schwächen die wirtschaftlichen Perspektiven. Den gleichen Effekt hat die Zuwanderung von Geringqualifizierten. Hinzu kommen die großen religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede, die eine Integration nicht nur er­schwe­ren sondern vielfach unmöglich machen.

Aus ökonomischer und sozialer Sicht liegt erfolgreiche Migration dann vor, wenn Arbeitskräfte ein Herkunftsland, in dem sie keine Arbeit finden können, verlassen, um Arbeit in einem Zielland zu erhalten, in dem es Nachfrage danach gibt. Dieser Integrationsbegriff berücksichtigt die gesellschaftlichen Normen nicht, sondern orientiert sich lediglich eng am ökonomischen Ziel, Migranten zu produktiven Arbeitskräften zu machen.

Wie der Migrationsforscher Paul Collier gezeigt hat, gelingt Assimilation nur dann, wenn der Zustrom an Migranten unterhalb der Assimilationskapazität liegt; liegt er darüber, bilden sich Parallelgesellschaften. In diesen geben Migranten die Normen und Werte ihrer Herkunftsländer weiter, anstatt diejenigen des Ziellandes zu übernehmen. Mit der Zeit wird dadurch die Populationsdynamik des Staates auf allen Ebenen erodieren. Collier differenziert dabei nicht nach der Herkunftskultur; es scheint aber so, dass muslimische Migranten sich nirgendwo assimilieren.

Dies liegt am strukturellen Anspruch des Islam, den vorgefundenen Staat zu beseitigen und weltweit eine Theokratie zu errichten. Und genau diese Unfähigkeit zur Assimilation beobachten wir in Deutschland auch: Die große Mehrheit der muslimischen Türken, auch derer, die in der 3. Generation hier leben, haben Erdogans antidemokratischer Verfassungsreform, die auch als Ermächtigungsgesetz" bezeichnet wird, zugestimmt; muslimische Clans haben – auch mit Hilfe zahlreicher Mitglieder, die hier in 2. und 3. Generation aufgewachsen sind – in zahlreichen deutschen Städten eine neue, sehr brutale Form des organisierten Verbrechens aufgebaut; auf deutschen Schnellstraßen blockieren muslimische Hochzeitsgesellschaften immer öfter rechtswidrig den Verkehr oder beachten die in Corona-Zeiten nötigen Regeln nicht. Dieser Assimilationsmangel wirkt selbstverstärkend, da schon ein leichter Anstieg normwidrigen Verhaltens den Ordnungsstaat überfordert. Die Tätergruppen fühlen sich dadurch ermutigt, wissen sie doch, dass Verstöße in der Regel nicht oder nur milde geahndet werden.

Dies sind nur einige gut sichtbare Folgen mangelnder Assimilation, es sind in Wirklichkeit alle gesellschaftlichen Teilsysteme betroffen: Sozialversicherungen und sozialstaatliche Einrichtungen, Institutionen wie Schulen, Vereine und Betriebe, öffentliche Infrastruktur wie Verkehrssysteme, Schwimmbäder und Parkanlagen, das Gesundheitssystem, die Ordnungskräfte, die Rechtsprechung, das Steuersystem, das politische System – denn alle diese Systeme und noch viele andere funktionieren nur, wenn deren Nutzer sich in ihrem Verhalten durch gemeinsame Normen und Werte leiten lassen.

Wie soll Europa 800 Millionen Afrikaner versorgen?


Ein schrumpfendes Deutschland kann die Fluchtursachen eines wachsenden Kontinents nicht bekämpfen. Es ist eine Illusion zu glauben, man könne durch Nachhilfe die Massenflucht nach Europa stoppen.

Ein Gedankenspiel: 400 Mio. Afrikaner aus dem Subsahara-Raum könnten Schutz und Versorgung in Europa suchen, weil sie ihr Leben daheim für unerträglich und ausweglos halten. Kein Wunder, denn von einer Mrd. Menschen (1950: 180 Mio.) sind 600 Mio. ohne Stromanschluss und die Zahl der absolut Armen (höchstens 1,90 Dollar/Tag) wuchs zwischen 1990 und 2011 von 280 auf 390 Mio.

Im Jahr 2050 (mit 2,2 Mrd. Einwohnern) stünden – bei unverändertem Fluchtwunsch – 800 Mio. theoretisch bereit" für die Flucht in die EU. Dort müssten rund 450 Mio. Einheimische für sie aufkommen. Selbst wenn alle unterkämen, stiege Afrikas Bevölkerung immer noch um 400 Mio.

Während in Afrika das Durchschnittsalter bis 2050 auf nur 25 Jahre (heute 20) steigt, ächzen dann Brüssels Schutzbefohlene unter 50 Jahren. Da auch die Politik ihre Überforderung allmählich spürt, will Angela Merkel die „Geschicke Afrikas" wenden und es in einen „Zukunftskontinent" verwandeln. Was steht uns da bevor?

Berlin will das Problem mit Spezialisten lösen

2015 gab es aus ganz Afrika einen Warenexport in Höhe von 150 Mrd. Dollar – in erster Linie Erdöl, Diamanten, Gold, Kupfer und Eisen. Allein 85 Mrd. Dollar davon entfielen auf das noch europäisch geprägte Südafrika. Die verbleibenden restlichen Staaten (940 Mio. Einwohner insgesamt) schaffen Ausfuhren von knapp 70 Mrd. Dollar, weniger als etwa die 5,4 Mio. Slowaken (74 Mrd. Dollar) schaffen.

Um diesen Rückstand abzubauen, will Berlin Spezialisten schicken. Wen aber hat man in den kommenden Jahrzehnten zur Verfügung? Europa bis zum Ural barg 2015 rund 140 Mio. Menschen unter 18 Jahren. Sie sind die Zukunft. Für 2050 werden nur noch 130 Mio. erwartet. Gesamt-Afrika (jetzt mit dem prekären arabischen Norden) hat heute 540 und 2050 rund 1 Mrd. Einwohner im selben Alter.

Die hiesigen Jugendlichen reichen nicht einmal aus, um die hiesigen Alten zu versorgen. Wie soll dann jedes dieser seltenen Geschöpfe nebenher noch vier oder (2050) acht Afrikaner für Hightech fit machen, ohne die der Schwarze Kontinent keine Zukunft gewinnt?

Zu viele Kinder bleiben unter ihren Potenzialen

In Afrika stehen alle Lehrenden vor gigantischen Herausforderungen. Schon 2007 ermittelten „Lancet"-Autoren, dass 40 bis 60% der Kinder aufgrund schlechter Ernährung und geringer Zuwendung auf immer unter ihren Potenzialen bleiben werden.

250 Mio. heute und 500 Mio. Kinder und Jugendliche um 2050 benötigen dann – womöglich dauerhaft – pädagogische und therapeutische Hilfen für sich und ihren eigenen Nachwuchs.

Doch Ex-Kolonien können aufholen. So hatten 1957 Süd-Korea – kriegsverwüstet, aber frei – und das von England emanzipierte Ghana dasselbe Pro-Kopf-Einkommen. Aus diesem 1:1 wurde 1987 ein 10:1 und bis 2015 sogar ein 20:1 für die Ostasiaten. Ihren ehemaligen Leidensgenossen empfehlen sie, bei den Hausaufgaben nicht nachzulassen.

Kennt Berlin ein paar Mathe-Kniffe?

Bei der Schülermathematikolympiade TIMSS (2011) siegten die Koreaner mit 613 Punkten, während Ghana 331 schaffte. Kennt Berlin Kniffe für weitere Verbesserungen? In neun von 16 Bundesländern verschlechterte sich zwischen 2009 und 2015 die deutsche Lesekompetenz.

Kann anderen helfen, wer daheim abrutscht? Viel wahrscheinlicher ist da die kaum vorstellbare Zahl von 400 und bald 800 Mio. jungen Afrikanern, die zur Migration bereit sind.


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