Corona-Demonstranten ausgrenzen - 15. Januar 2022


Corona-Demonstranten sollten nicht ausgegrenzt werden -
Warum gibt es in Deutschland für 83 Mio. Bürger nur 34.768 Intensivbetten nach über einem Jahr Corona? –
Die Übersterblichkeit steigt in der Kalenderwoche 48 auf 28% -

In der Seuche verlangt der Staat nach Kontrolle über die Körper. Die Einschränkungen wären leichter zu ertragen, wenn das Ziel erkennbar wäre. Stattdessen wechseln die Begründungen schneller, als das Virus mutiert.

War zunächst der Schutz der Alten die Messlatte, ist es jetzt die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens. Da aber laufend Intensivbetten verschwinden, ist auch dieses Ziel willkürlich. Jede Virusvariante gibt Anlass zu neuen Warnungen und dient als bequeme Rechtfertigung für eine Verschärfung der Restriktionen.

Für die Bürger ist die Seuche ein Labyrinth. Die Gesellschaft erträgt das in ihrer großen Mehrheit stoisch, rational und friedlich. Sie straft damit alle Untergangspropheten Lügen, die behaupten, Demokratien seien weniger widerstandskräftig als Diktaturen.

Für die Politik ist die Pandemie eine lange Kette von Versäumnissen und Versagen. Im Wettlauf mit dem Virus kommt sie oft zu spät, wie beim Boostern. Die Versäumnisse haben dem Bild eines gut funktionierenden Staates mehr als nur Kratzer hinzugefügt. Was machen Politiker in einer Situation der permanenten Überforderung? Sie suchen nach Sündenböcken.

Zunächst wurde die Impfung umdefiniert. Sie ist nicht mehr eine Frage der individuellen Gesundheit und eine persönliche Entscheidung, sondern Dienst am Volk. Wer keine Spritze will, schadet der Gesellschaft. Nichts ist leichter, als die Verweigerer moralisch und juristisch auszugrenzen.

Noch suspekter ist, wer sich nicht still entzieht, sondern laut protestiert. Kein Tag vergeht ohne Demonstrationen, eine aggressive Meute inszeniert vor dem Haus einer sächsischen Ministerin einen gespenstischen Fackelumzug. Rechtsextreme, Wirrköpfe und vernünftige, aber verängstigte Zeitgenossen mischen sich in nur schwer durchschaubarer Weise.

Diese Szene ist ein dankbares Ziel, sie wird als Bedrohung für die Demokratie definiert. Der Verfassungsschutz behandelt das heterogene Milieu, als wäre es ein schlagkräftiger und koordiniert agierender Block. Die sozialdemokratische Bundestagspräsidentin Bärbel Bas begeistert sich für Überwachungsmaßnahmen, die ihre Partei zur Bekämpfung von Terroristen entschieden ablehnte.

Die Eskalation ist unübersehbar. Beschließt der Bundestag dank einer Allparteienkoalition mit Ausnahme der AfD eine Impfpflicht, wird sich die Lage weiter zuspitzen.


Die Schlamperei mit den Corona-Zahlen kostet Vertrauen

Träge Ämter, weniger Tests: Die Datenlage zum Infektionsgeschehen nach Feiertagen ist dürftig. Zweifelhafte Zahlen sind aber das Steroid der Corona-Skeptiker und Verschwörungsideologen. Daher ist es kein Wunder, dass die Mehrheit der Deutschen diesem Zahlenwerk misstraut.

Stellen Sie sich vor, Sie füllen einen Fragebogen aus, in dem es um Ihre Meinung zur Corona-Politik geht. Antworten dürfen Sie nur mit Ja oder Nein. Auf dem Bogen steht auch die Frage: „Vertrauen Sie den offiziellen Infektionszahlen des Robert-Koch-Instituts?" Jetzt wird es knifflig, denn die Antwort darauf ist eigentlich zu komplex für ein Ja-Nein-Schema.

Dass die Zahlen des RKI Lug und Trug seien, ist genauso falsch wie die Annahme, es hier stets mit akkuraten Daten zu tun zu haben. Die Mehrheit der Befragten hat sich allerdings festgelegt: Laut einer Umfrage des Demoskopie-Instituts Insa im Auftrag der „Bild"-Zeitung misstrauen 57% der Deutschen den Zahlen, nur 32% halten sie für glaubwürdig.

Woraus speist sich das Misstrauen? Die derzeit vermeldeten Fallzahlen sind untauglich, das räumen Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) ein. Grund dafür sei die geringe Testaktivität in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Zudem würden in der momentanen Ferienzeit nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen weiterleiten. Vor genau einem Jahr herrschte dasselbe Problem, das mit denselben Ausreden gerechtfertigt wurde – und in einen extremen Meldeverzug führte. Waren zwölf Monate nicht genug, um den Gesundheitsämtern Beine zu machen und auch an Feiertagen für genügend offene Teststellen zu sorgen?

Die Crux mit den Daten erlebt Deutschland aber nicht nur in der Zeit nach Weihnachten, sondern, in milderer Form, jede Woche. Die Fallzahlen von Sonntag bis einschließlich Dienstag sind in der Regel zu niedrig und kaum belastbar. Das hat auch mit dem geringeren Testaufkommen am Wochenende und an Feiertagen zu tun, weil dann die Labore geschlossen sind. Der Anteil der Gesundheitsämter an der Zahlen-Schlamperei lässt sich aber nicht wegdiskutieren.

Zahlen sind in der Pandemie der alles entscheidende Richtwert. Mit ihnen wurden die heftigsten Freiheitsbeschränkungen seit Bestehen der Bundesrepublik gerechtfertigt. Gleichzeitig dienten sie auch als Grund für Lockerungen, die vorsichtigen Gemütern zu schnell gingen. Was die Zahlen angehe, befinde sich Deutschland derzeit im Blindflug, heißt es seit Tagen. Nachbarländer wie Dänemark oder Frankreich und jetzt auch Deutschland erleben wegen der Omikron-Variante extreme Infektionswellen.

Und weiter geht's mit dem Vertrauensverlust: Seit gut drei Wochen nun sind dem Intensivregister DIVI die genauen Zahlen der Geimpften und Ungeimpften auf den Intensivstationen bekannt. Doch was macht DIVI damit? Die Antwort: NICHTS. Das Register enthält der Öffentlichkeit die Zahlen einfach vor. Passten ihnen die ermittelten Ergebnisse nicht? Aber mittlerweile zeigt FOCUS Online anhand von RKI-Daten, wie das aktuelle Infektionsgeschehen in den Krankenhäusern aussieht.

Fazit: Wenn man die Stimmung der deutschen Bevölkerung in einen Ton übersetzen könnte, dann würden wir ein lang anhaltendes tiefes Grummeln hören. Das sagte kürzlich Manfred Güllner, der Chef des Forsa-Instituts, das eine große Vertrauensstudie abgeliefert hat.

Die Deutschen sind nach zwei Jahren in der Pandemie weniger verängstigt als genervt. Genervt von einem Virus, das sich als Mutationsgenie erwiesen hat. Genervt von der Uneinigkeit der Wissenschaftler bei der Bekämpfung der Infektionsgefahr. Genervt vor allem aber vom Führungsstil der Politiker, die eine Impfpflicht vor den Wahlen rigoros ablehnten, sie danach mit der gleichen Rigorosität forderten und – das geneigte Publikum ahnt schon den dritten Akt des Dramas – sie dann zu den Akten legen werden.

Die gesammelten Autoritäten des Staates – das kommt für die Stimmung verschärfend hinzu – haben sich blamiert als sie mit fester Stimme eine „pandemische Notlage nationaler Tragweite" im Deutschen Bundestag für beendet erklärten, just in dem Moment als die Infektionszahlen durch die Decke schossen. Das Impfen sei der Ausweg aus der Not, sagten alle Würdenträger mit ernster Miene. Und dann, passiert das:

1.        Je höher die Impfquote in Deutschland, desto turbulenter das Infektionsgeschehen. Diese Korrelation bedeutet keine Kausalität. Sie spricht auch nicht gegen das Impfen, wie einige verquer Denkende meinen, aber sie spricht gegen die apodiktischen Aussagen von Menschen, die außer einem bedeutsamen Regierungsamt und ihrem hastig angelesenen Halbwissen nicht viel zu bieten haben.

2.        Erst das Boostern, belehrt man die Bürger, bringt den wirklichen Durchbruch für Leib und Leben. Erst einmal, dann zweimal, dann dreimal. Die Impfkampagne wird mittlerweile mit den Vertriebsmethoden der Firma Tupperware betrieben. Jeder Apotheker oder Tierarzt spritzt mit. Als Belohnung gibt es Freibier, Donuts und Bargeld. Das Boostern wird zum Bonusprogramm des kleinen Mannes.

3.        Bis wieder die eine Behörde der anderen dazwischenfunkt. Erst gestern (12. Jan.) warnte die von der EU betriebene European Medicines Agency (EMA) davor, die Booster-Impfung in der bisherigen Sorglosigkeit fortzusetzen. Die schlimmsten Befürchtungen der Impfgegner wurden von Marco Cavaleri, dem Leiter der EMA-Abteilung für biologische Gesundheitsbedrohungen und Impfstoffstrategie, bestätigt: „Auffrischungsimpfungen können einmal oder vielleicht zweimal durchgeführt werden, aber wir denken nicht, dass sie ständig wiederholt werden sollten."

4.        Hinzukommt, dass die Eliten nicht selten anders handeln als reden. Armin Laschet zieht sich die Maske unter die Nase. Der Bundestagsredner Olaf Scholz lässt sie gleich am Platz liegen. Die frisch gewählte SPD-Fraktion findet zum Gruppenfoto in großer Intimität zusammen. Und Boris Johnson feiert ein unbeschwertes Sommerfest.

Es sind diese verschiedensten Wirklichkeiten, die in ihrem Aufeinanderprallen das Unbehagen im Innersten der Menschen auslösen und von dort auf nahezu alle Institutionen des Staates abstrahlen:

  • Überdurchschnittlich groß ist der Vertrauensverlust beim Bundesverfassungsgericht. Ebenso verhält es sich generell mit den Gerichten.
  • Auch in die Berichterstattung im Radio haben die Bürgerinnen und Bürger immer weniger Vertrauen.
  • Besonders arg hat es das deutsche Fernsehen erwischt. Die Reputation von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern, sagt Forsa, sei ramponiert.
Schwerer als die Kratzspuren am nationalen Image wiegt aber das Instrumentalisierungspotenzial der Misere. Zweifelhafte Zahlen sind das Steroid der Corona-Skeptiker und Verschwörungsideologen, von denen viele den Nutzen der Impfung bestreiten und eine Gesundheitsdiktatur heraufziehen sehen und so die Zahl der „Spaziergänger" anschwellen lässt. Sie argumentieren mit einem Pars pro Toto (Ein Teil [steht] für das Ganze): Wenn die Daten nicht stimmen, wird auch der Rest mangelhaft sein. Bis zur Forderung nach dem Ende aller Corona-Maßnahmen ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.


Zwangstests für Prostituierte und Beamte

Weil die Menschheit ein kurzes Gedächtnis hat, hält sie jede Krise für neu und einzigartig. Zu Beginn der achtziger Jahre versetzte jedoch bereits einmal eine zuvor unbekannte Viruserkrankung die Welt in Angst und Schrecken – Aids.

Aids lässt sich zwar mit Covid-19 kaum vergleichen. Das eine Virus wird sexuell übertragen, das andere per Tröpfcheninfektion. In einem Fall existiert eine wirksame Therapie, aber keine Impfung. Im anderen Fall verhält es sich umgekehrt. Dennoch weisen die Reaktionen der Gesellschaft auf die beiden Seuchen Parallelen auf.

Stets ruft die CSU als Erste nach drakonischen Maßnahmen. Heute ist es Markus Söder, damals hießen die Politiker Horst Seehofer und Peter Gauweiler. Das bayrische Innenministerium erließ auf Betreiben Gauweilers bundesweit einmalige Verordnungen.

Vorgesehen waren Zwangstests für Prostituierte und Drogensüchtige auf Aids, zur Not auch mit Polizeigewalt. Angehende Beamte benötigten einen negativen Befund, genauso Ausländer beim Antrag auf eine Aufenthaltsbewilligung. Infizierte sollten interniert werden. Der Bundestagsabgeordnete Seehofer verlangte, HIV-Kranke in Heimen „zu konzentrieren".

Schwule wurden besonders stigmatisiert, obwohl sich auch Heterosexuelle infizieren können, wie Bluter alsbald erfahren mussten. Minderheiten lassen sich eben leicht ausgrenzen. Der bayrische Kultusminister Hans Zehetmair bezeichnete Homosexualität als „krankhaftes Verhalten" und ergänzte, dass „dieser Rand ausgedünnt werden müsse". Würden die Schwulen auf ihr „krankhaftes Verhalten" verzichten, gäbe es kein Aids. So einfach war das.

Auch damals war die Stimmung aufgeheizt. Der Kurs der Ausgrenzung setzte sich allerdings nicht durch. Selbst die Bayern hatten irgendwann ein Einsehen. Sie schafften 1995 die obligatorischen Tests wieder ab, nachdem diese 80.000-mal angewendet worden waren.

Paradoxerweise gab Aids den Anstoß für mehr gesellschaftliche Inklusion und Teilhabe. Die Seuche wurde zur Geburtsstunde moderner Sexualerziehung und Gesundheitsaufklärung. Wo zuvor verschämte Andeutungen dominiert hatten, redete man Klartext: explizit, unverkrampft, auf Großplakaten. Der offenere Umgang mit Sexualität erleichterte den Schwulen ihr Comingout, auch dies ein Meilenstein der Inklusion.

Aids ist bis heute nicht besiegt, aber Gesundheitsaufklärung und medizinischer Fortschritt haben die Krankheit in den Industrienationen eingedämmt. Vor vier Jahrzehnten war HIV genauso eine gesichtslose und allgegenwärtige Bedrohung wie heute Sars-CoV-2. Indem die Gesellschaft zusammenhielt und sich nicht spalten ließ, überwand sie ihre Angst.

Obwohl der Umgang mit Aids ein erfolgreiches Lehrstück der Seuchenbekämpfung ist, schlägt man heute wieder den Weg der Stigmatisierung ein. Die Ungeimpften sind ebenfalls eine Minderheit, auf die man bequem mit dem Finger zeigen kann. Der Vorwurf: Die Pandemie wäre längst vorbei, wenn sich alle impfen ließen. So einfach ist das.


Die Widerstandskraft der Gesellschaft ist groß

Nach allem, was man bis jetzt über das Coronavirus weiß, wird es sich nicht ausrotten lassen wie Pocken nach einer jahrzehntelangen weltweiten Kampagne, bei der viele Länder auf eine Impfpflicht setzten. Und selbst wenn es möglich wäre, ginge es sehr lange, da aus Ländern mit langsamem Impftempo das Virus immer wieder eingeschleppt würde.

Solange wir mit Corona leben müssen, sollten wir möglichst viele Menschen zu erreichen versuchen: damit sie sich freiwillig impfen lassen; damit sie auch dann auf Kontakte verzichten, wenn die Regierung plötzlich ohnehin kaum kontrollierbare Verhaltensregeln verordnet. Zwang fördert Trotz und zerstört Solidarität. Wer einmal als Corona-Outlaw markiert ist, merkt sich das und verhält sich so.

Wenn die Bekämpfung von Covid-19 ein Marathon ist, hilft kein Aktionismus, sondern nur geduldige Überzeugungsarbeit und das Angebot zur Teilhabe für alle, die auf Argumente ansprechen. Der Bodensatz, der dann noch übrigbleibt, wird die Demokratie nicht erschüttern. Auch hier lohnt es sich, auf die Widerstandskraft der Gesellschaft zu vertrauen.

Kanzler Olaf Scholz hingegen vertieft die Spaltung, indem er die Schuld für alles, was in der Pandemiebekämpfung nicht gut lief, allein bei den Ungeimpften sucht: „Heute, im Dezember 2021, könnte jede und jeder Erwachsene in Deutschland längst zweifach geimpft sein. Mindestens alle besonders gefährdeten Bürgerinnen und Bürger könnten geboostert sein." Und dann wirft er Ungeimpfte, Radikale und Verängstigte in einen großen Topf: „Wir werden es uns nicht gefallen lassen, dass eine winzige Minderheit von enthemmten Extremisten versucht, unserer gesamten Gesellschaft ihren Willen aufzuzwingen." Zackiger hätte es der CSU-Hardliner Gauweiler nicht formulieren können.


Selbstbestimmung – aber nicht für alle

Die Ampelkoalition setzt bei Corona ebenfalls vornehmlich auf Kontrolle, obwohl sie den Bürgern sonst mehr Selbstbestimmung verspricht. So heißt es im Koalitionsvertrag, dass Menschen ihr Geschlecht ohne entwürdigende Prozeduren ändern können sollen.

Wahlfreiheit hier, Impfpflicht dort. Nichts aber ist schlimmer als ein arbiträr (willkürlich) handelnder Staat. Früher setzten Kirche und Obrigkeit allem, was die Verfügung des Individuums über seinen Körper angeht, Grenzen. Das engte ein und sorgte zugleich für Berechenbarkeit.

Im Zeitalter des Individualismus hat sich das gründlich geändert. Auf dem Jahrmarkt der Möglichkeiten ist alles denkbar. Es kommt nur darauf an, dass bestimmte Gruppen – auch sie zumeist Minderheiten – für ihr Anliegen das Ohr der Mächtigen finden. Dafür gehen andere Gruppen leer aus oder werden verteufelt.


Der Bürgermeister von Teuchern und die Corona-Demonstranten

Nicht alles, was ihr sagt, teile ich. Aber in vielen Punkten habt ihr Recht: Die rote Linie ist überschritten, demokratische Verhältnisse sehe ich nicht mehr." Sagte Marcel Schneider, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Teuchern in Sachsen-Anhalt am 10. Dezember 2020 bei einer Demonstration gegen Corona-Zwangsmaßnahmen.

Er zeige nicht zum ersten Mal Gesicht, sondern sei bereits zuvor ebenfalls „spazieren" gewesen. Das Virus sei zwar da, und das müsse man ernstnehmen, sagt der parteilose Bürgermeister, der in der Vergangenheit vor den Gefahren von Corona gewarnt hat, „aber das, was man mit uns als Gesellschaft macht, das, was man mit meiner Gemeinde macht, bin ich nicht mehr bereit hinzunehmen", so Schneider. „Ich bin angetreten als Bürgermeister 2018 mit der Intention, meine Gemeinde zusammenzuführen, Bevölkerungsgruppen zusammenzuführen, und das, was ich dieser Tage erlebe, ist eine noch viel größere Spaltung, als ich dieses Amt übernommen habe. Diese ganzen unsinnigen Regeln – 2G, 2plus – das verurteile ich auf das Schärfste. Das kann mir auch keiner mehr erklären, die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen, die wir als Verwaltung umsetzen müssen."

Ich will aber auf zwei Dinge auch aufmerksam machen, die letztlich zu dem Problem, das wir haben, nämlich der Überlastung unserer Krankenhäuser geführt hat." Er hat extra noch einmal nachgeschaut, ob das, was in seiner Erinnerung geblieben ist, stimmt: „Die Leopoldina hat 2016 gefordert, von den 1.600 Kliniken auf 330 runterzugehen. Das ist die Leopoldina …, die gefordert hat, einen noch härteren Lockdown zu fahren und eine Impfpflicht einzuführen. Das ist die Akademie, die unsere Politiker berät!"


Die Virusvarianten kommen und gehen, nur die Hysterie bleibt

Als die Pandemie begann und Europa im Lockdown versank, reagierte der Supermarkt um die Ecke mit Bodenmarkierungen. Mit Klebestreifen wurde festgelegt, wo die Kunden entlanglaufen mussten. So sollten die Kontakte im Eingangsbereich reduziert werden. Dass man einander in den engen Gängen zwischen Regalen nicht ausweichen konnte, spielte keine Rolle. Hauptsache, es gab ein „Schutzkonzept". Ob es etwas taugte, war zweitrangig.

Irgendwann verschwanden die Klebestreifen wieder. Der Aktionismus ist geblieben. Immer neue Maßnahmen werden ersonnen, manche werden später aufgehoben, andere schlicht vergessen. Der derzeitige Leitfaden der baden-württembergischen Landesregierung, „Corona-Regeln auf einen Blick", umfasst elf Seiten, eng bedruckt mit Text und Diagrammen. Auf einen Blick? Um sich darin zurechtzufinden, braucht es ein abgeschlossenes Hochschulstudium, eine mehrjährige Berufstätigkeit in der Verwaltung und viel Geduld.

Hauptsache, es gibt „Schutzkonzepte". Ob sie jemand versteht, ist sekundär. Die nunmehr seit zwei Jahren andauernde Selbstermächtigung der Bürokratie wird begleitet von Panikmache in Politik und Medien. Gegenwärtig erleben wir nicht eine Welle von Infektionen, sondern eine sich auftürmende „Omikron-Wand". Dass wir ungebremst gegen die Wand prallen – diese Assoziation wird wohl absichtlich geweckt.


Medien und Politiker spielen sich die Bälle zu

Wie einzelne Publikationen gezielt Hysterie schüren, belegt der Branchendienst „Übermedien" anhand von „Quarks", dem Wissenschaftsmagazin des Westdeutschen Rundfunks (WDR). „Darum brauchen wir schnell einen Lockdown", lautete im Dezember eine der Schlagzeilen des Magazins, das für Weihnachten ein Horrorszenario von 86.000 Neuinfektionen pro Tag ausmalte. Tatsächlich waren es nicht einmal die Hälfte.

Um die höheren Zahlen zu rechtfertigen, rechnete die der WDR-Drohkulisse zugrunde liegende Modellierung eine Dunkelziffer dazu. Dunkelziffern haben den Vorteil, dass sich mit ihnen jede noch so fragwürdige Statistik wissenschaftlich verbrämen lässt. Bleigießen an Silvester ist auch eine Methode, um die Zukunft zu „modellieren".

Diese Stimmung greifen Politiker begierig auf. Es sei „zehn nach zwölf", behauptete der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn im November 2021, und der bayrische Ministerpräsident Markus Söder orakelt düster, Corona sei die „größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg". Wo sich Politiker im totalen Krieg wähnen, handeln sie entsprechend.

Solche Äußerungen sollen den Eindruck absoluter Dringlichkeit erzeugen, mit der sich weitere Maßnahmen rechtfertigen lassen. Geneigte Medien applaudieren daraufhin, um noch mehr Restriktionen zu fordern. In der Physik spräche man von einer Rückkopplung.

Wie perfekt das funktioniert, verriet Marc Walder, der CEO des Schweizer Medienkonzerns Ringier, als er in einem Vortrag seine publizistische Devise in der Pandemie preisgab: „Wir hatten in allen Ländern, wo wir tätig sind, auf meine Initiative hingesagt: Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung."


Entzieht Omikron der Debatte um die Impfpflicht die Grundlage?

In diesem Kreislauf von Reiz und Reaktion fällt die Politik Entscheidungen, die nicht zwangsläufig besser sind als Bodenmarkierungen im Supermarkt. So wird eine allgemeine Impfpflicht erörtert, die angesichts ihres gesetzgeberischen und organisatorischen Vorlaufs allerdings erst in einigen Monaten in Kraft treten kann. Wenn das derzeit diskutierte virologische Szenario eintrifft, kommt die allgemeine Impfpflicht zu spät – und taugt dann allenfalls als trauriges Mahnmal einer ebenso aktionistischen wie gescheiterten Politik.

Wenn ohnehin regelmäßig Auffrischimpfungen notwendig werden, lässt sich nicht mehr mit vernünftigem Aufwand überprüfen, ob die Bevölkerung der Impfpflicht nachkommt. Zudem stellt sich immer mehr die Frage nach dem medizinischen Sinn. So häufen sich trotz Booster die Impfdurchbrüche, warum dann noch Zwang?

Der nicht eben für Schönfärberei bekannte Virologe Christian Drosten erklärte in der „Süddeutschen Zeitung", dass Omikron wegen seiner hohen Ansteckungsrate „die Sars-CoV-2-Variante sein wird, die uns in die endemische Lage begleiten wird".

Omikron hilft offenkundig, eine Grundimmunisierung der Bevölkerung zu erzielen. Zugleich fallen laut diversen Studien die Krankheitsverläufe milder aus, denn die Variante bevorzugt die oberen Atemwege und befällt wohl nicht die Lunge. Jedenfalls nehmen die Todesfälle bei weitem nicht so zu, wie die sprunghaft angestiegenen Infektionen erwarten lassen.

Wird also die Variante, die vor kurzem noch die Wand war, gegen die wir ungebremst rasen, zum rettenden Notausgang? Niemand kann das mit Bestimmtheit voraussagen. Gewiss ist nur: An aufgeregten Metaphern herrscht in der Pandemie kein Mangel. Sie kaschieren nur notdürftig die Ahnungslosigkeit derer, die sie sich ausdenken.

Der gesunde Menschenverstand legt nahe, die Prognosen aus dem politisch-medialen Komplex mit Vorsicht zu genießen. So war die Vorhersage falsch, die Seuche werde ihre Wucht einbüßen, sobald der Impfstoff vorliege. Die jüngste Spekulation lautet, kritische Infrastrukturen wie das Gesundheitswesen würden unter der Last von Omikron kollabieren.

Zu gutem Krisenmanagement gehört, sich auf alle Wechselfälle einzurichten. Aber Eventualitäten sind noch keine Tatsachen. Diese Erkenntnis scheint während der Seuche verloren gegangen zu sein. Wahrscheinlichkeiten beanspruchen in der allgemeinen Wahrnehmung längst den Rang von Fakten, obwohl sie nur Hochrechnungen sind.


Das Virus zeigt den Herren des Universums ihre Grenzen auf

Immerhin leben wir nach Ansicht mancher Klimaforscher im „Anthropozän", dem vom Menschen gemachten Zeitalter. Unsere Kontrolle über die Natur und die damit verbundenen Verheerungen stellen alle anderen Kräfte so sehr in den Schatten, dass es gerechtfertigt erscheint, den Menschen in den Mittelpunkt der Erdentwicklung zu rücken.  

Aber dann kommt ein Virus und zeigt dem über den Globus herrschenden, vernunftbegabten Tier seine Grenzen auf. Die schnell entwickelten Impfstoffe sind zwar eine wirksame Waffe, aber auch sie können die Pandemie nicht stoppen. Der Homo sapiens muss sich einer Gewalt beugen, die augenscheinlich grösser ist als er.

Alle Schutzkonzepte, Einschränkungen und Vorstöße für eine Impfpflicht dienen dem rationalen Zweck, die Seuche zu bekämpfen. Sie tragen aber auch einen irrationalen Kern in sich. Wir würden nur zu gerne im Anthropozän leben und sträuben uns deswegen mit allen Mitteln gegen das Eingeständnis der eigenen Machtlosigkeit.

Nirgends wird das utopische Element der Pandemiepolitik deutlicher als in den Extremformen des Diskurses, bei radikalen Maßnahmen-Befürwortern und Corona-Leugnern. Die einen propagieren „Zero Covid" und glauben, durch die absolute Stilllegung des sozialen Lebens das Virus ausrotten zu können. Die anderen beharren darauf, dass Corona nicht schlimmer als Schnupfen sei. In der pseudowissenschaftlichen Raserei häufen sie Statistik auf Statistik, um ihre Weltsicht zu belegen.

Die geimpfte, geboosterte und zur Mäßigung neigende Mainstream-Gesellschaft bewegt sich zwischen den Extremen und hofft, „die Wissenschaft" werde Corona schon in den Griff bekommen. Die Utopie lautet in allen Variationen: Wenn wir uns anstrengen, wird alles gut. Dann erobern wir die Verfügungsgewalt über unser Leben und die Natur zurück.

Die Hohepriester der Hysterie machen sich das Verlangen nach Kontrolle zunutze, indem sie noch mehr Anstrengung, noch mehr Restriktionen fordern. Doch auch der härteste Lockdown bringt in der Pandemie keine völlige Sicherheit. Man muss daher lernen, mit Unsicherheit zu leben, mit einer permanenten Gefährdung.

Fazit: Die Pandemie legt unbeabsichtigt die Kehrseite einer Identitätspolitik offen, die dem Individuum die totale Verfügungsmacht über den eigenen Körper verheißt. Den Parteien der Ampelkoalition fällt ihr widersprüchliches Verhalten jedoch nicht auf. Beseelt vom Überschwang ihres Honeymoons, preisen sie sich als Garanten einer neuen Freiheit an. Echte Liberale wissen nicht, was sie mehr fürchten sollen: reaktionäre Engstirnigkeit alten Schlags oder eine zeitgeistige Aufklärung, die in Willkür umschlägt.

Oder, um es mit Tom DeMarco zu sagen: „Wir haben uns verirrt, kommen aber gut voran."

Warum gibt es in Deutschland für 83 Mio. Bürger nur 34.768 Intensivbetten nach über einem Jahr Corona?

Da ist es dann doch klar, dass beim kleinsten Notfall umgehend ein künstlich herbeigeführter Notstand an solchen Betten auftritt. Für ein derartiges Missmanagement sollen, müssen, dürfen, werden wir dann zur Verantwortung gezogen mit Lockdowns, Ausgangssperren, Zwangsimpfung, Ausschluss vom normalen Leben, Diskriminierung und regelrechten Hassverfolgungen?

Ein großer Teil der Bürger macht die Politik verantwortlich für die desolate Intensivbettenlage. Die Menschen lassen ihren Unmut in den sozialen Medien und auf Demonstrationen freien Lauf. Ein Blick auf die RKI-Seite Intensivregister.de" (DIVI)  zeigt die aktuellen Belegungszahlen der Intensivbetten.

Dazu stelle ich fest:

  • Deutschland hat (Stand 2020) 83.240.000 Einwohner
  • In Deutschland gibt es insgesamt 25.001 + Notfallreserve 9.767 = 34.768 Intensivbetten (Stand 18.11.21 RKI).
  • Für 0,04% der Bevölkerung gibt es somit ein Intensivbett.
  • Warum gibt es in Deutschland für 83 Mio. Bürger nur 34.768 Intensivbetten nach über einem Jahr Corona?
  • Da ist es dann doch klar, dass beim kleinsten Notfall umgehend ein künstlich herbeigeführter Notstand an solchen Betten auftritt.
  • Für ein derartiges Missmanagement sollen, müssen, dürfen, werden wir dann zur Verantwortung gezogen mit Lockdowns, Ausgangssperren, Zwangsimpfung, Ausschluss vom normalen Leben, Diskriminierung und regelrechten Hassverfolgungen?
  • Wir müssen die Fehler der Politiker ausbaden, weil sie es nicht auf die Reihe gebracht haben, für ein ordentliches Gesundheitssystem zu sorgen?
  • Egal welche Epidemie, Pandemie, Gesundheitskatastrophe eintritt, wir sind immer sofort mit den Intensivbetten am Limit.
  • Anstatt diesen Missstand zu beheben, werden weiterhin nicht nur konsequent Betten abgebaut und Krankenhäuser geschlossen, sondern auch behauptet, Corona wäre schuld an der Auslastung der I-Betten.
  • Das ist eine komplette Verdrehung der Wahrheit. Die Gründe sind bei unserer Politik zu suchen und nicht in einem Virus, der normalerweise nicht tödlich ist.
  • Nach einem Jahr sollte man doch mal verstanden haben, dass eine rote Ampel nichts anderes bedeutet als die offensichtliche Unfähigkeit der Politik für mehr Intensivbetten zu sorgen. Für mehr Pflegepersonal zu sorgen. Und das bei angemessener Bezahlung. Geschätzte 200.000 Pflegekräfte haben ihren Aufgabenbereich verlassen, weil sie nicht mehr vom System verheizt werden wollen. Hier endlich die Arbeitsbedingungen zu verbessern, das wäre Aufgabe der Politik.
  • Und wir haben bereits im 2.Herbst die Zeche bezahlt.
  • In Deutschland sind von 34.768 Intensivbetten 21.811 belegt.
  • Diese 21.811 Betten teilen sich wie folgt auf:
  • 3.429 Corona-Patienten - 18.382, normale Kranke.
  • Von 3.429 Corona-Patienten werden 1.735 invasiv beatmet.
  • Von 83 Mio. Bürger sind genau 3.429 wegen Corona im Krankenhaus.
  • Das sind genau 0,004% aller Deutschen!!!
  • Ernsthaft? 0,004% - und wir machen einen auf 2G, 3G+ und die anderen bekannten Maßnahmen.
Welcher rechtschaffene Politiker schickt sein Land in den wirtschaftlichen Untergang wegen 0,004% seiner Landsleute? Welcher rechtschaffene Politiker verdreht absichtlich die Statistik und täuscht bewusst Menschen, um sie durch die Hintertür in einen Lockdown zu schicken?

Bürger, wacht endlich auf. Schaut Euch die Lügen der Politiker genau an und entlarvt sie. Das geht dieses Jahr noch einfacher, als letztes Jahr.

Die Kritik am Intensivbettenmangel ist offenbar gesellschaftlicher Konsens. Die dpa berichtet: „Mit einem flammenden Appell hat sich Kölns Cheftrainer Steffen Baumgart gegen Impfforderungen für Profifußballer gestellt. Das Thema mit den Fußballern ist immer das Lieblingsthema für alle, das interessiert dann am Ende mehr als die Politik selbst. Ich glaube, dass wir ganz andere Baustellen haben", sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten. „Wir haben in der Bundesliga eine Impfquote von 90%, wenn wir das in der Gesellschaft hätten, dann wären wir durch. Es liegt doch nicht an den Fußballern", befand Baumgart. „Und wenn wir einzelne Spieler nehmen, die Probleme damit haben, ist das immer noch ein geringer Teil. (…) Wir leben jetzt mit der Krankheit seit zwei Jahren, da stelle ich mir die Frage, wo sind die Intensivbetten, wo sind die Pflegekräfte? Wir haben genug Baustellen, wo wir ansetzen können, aber es sind nicht die Fußballer", betonte Baumgart.

In etwa 100 von rund 400 Land- und Stadtkreisen in Deutschland gibt es derzeit maximal noch ein freies Intensivbett für Erwachsene. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Intensivmedizinervereinigung Divi hervor. In etwa 50 Kreisen sind demnach alle Betten belegt, besonders häufig in Bayern und Baden-Württemberg.

Die „Allgemeine Zeitung" wörtlich: „Auf den Intensivstationen entscheidet sich nun, ob es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommt. Eine Hoffnung liegt auch darin, dass sich die meisten Bürger von sich aus vernünftig verhalten, sodass eben keine Lockdowns nötig werden. Das Fatale am Intensivpflegemangel: Kurzfristig wird er sich nicht beheben lassen, die Ausbildung neuer Kräfte kostet Zeit und Geld. Wobei die Finanzströme in einem Gesundheitssystem, in dem Kliniken und Klinikkonzerne streng wirtschaftlich und profitorientiert arbeiten, mitunter nicht zu durchschauen sind. Das gilt auch für die fast 700 Mio. Euro, die für den Aufbau neuer Intensivbetten ausgegeben wurden - was uns jetzt aber offensichtlich überhaupt nicht weiterhilft. Wie wäre es, fürs Erste nochmal 700 Mio. Euro in die Hand zu nehmen und den verbliebenen Intensivkräften als Bonus auszuzahlen? Es könnte eine lohnende Investition sein."

Nachdenkseiten.de" berichtet: „Zu Beginn der Pandemie gab es in Deutschland rund 28.000 Intensivbetten. Mit großem Tamtam nahm sich die Politik der Sache an und spendierte den Krankenhäusern fast 700 Mio. Euro für 13.700 weitere Betten. Eigentlich sollten also jetzt zu Beginn des Winters 41.700 Intensivbetten zur Verfügung stehen – es sind jedoch nur 22.230 Betten und davon sind laut Intensivregister nur 2.439 frei. Und wo ist der Rest? Die Betten wurden vom Steuerzahler bezahlt und sind physisch vorhanden – meist in den Kellern noch original verpackt. Es fehlt jedoch das Personal, sie zu bedienen. Der Bund hat den Krankenhausbetreibern zwar im letzten Jahr ganze 15,3 Mrd. Euro Corona-Zuschüsse überwiesen. Aber die müssen ja Rendite erwirtschaften und an das Personal denkt man weder bei den Betreibern noch in den Ministerien. Und so kommt es, wie es kommen musste."


Die Übersterblichkeit steigt in der Kalenderwoche 48 auf 28%

Das Statistische Bundesamt meldet für die Kalenderwoche 48 (28. November bis 5. Dezember) eine Übersterblichkeit von 28% gegenüber dem Median von 2017 bis 2020. Destatis selbst und das Robert-Koch-Institut (RKI) können dies nicht mit Corona erklären und eine Grippewelle kann es auch nicht sein, denn die gibt es nicht mehr. Warum also sterben so viele?

Die Kurve der Übersterblichkeit in Deutschland für das Jahr 2021 zeigt mehr und mehr einen exponentiellen Verlauf. Lag sie bis August noch unter 5%, stieg sie bis Oktober auf 10% und im November auf 20%, bundesweit. Die KW 48 wird jetzt mit 28% angegeben. Das heißt, dass in dieser Woche 28% mehr Menschen verstorben sind, als nach dem Verlauf der letzten Jahre zu erwarten war. Die „Experten" und Berater zeigen sich ratlos ob dieser Entwicklung, denn selbst das RKI sagt, mit Corona allein ist das nicht zu erklären. Oder eher gar nicht, denn in den Vergleichsmedian geht auch das Corona-Jahr 2020 ein.

Man müsste doch eigentlich annehmen, dass durch den „Impfschutz" überhaupt niemand mehr an oder mit Corona stirbt. Tatsache ist aber, dass der Vergleich zwischen 2020 und 2021 genau in dieser Hinsicht das Gegenteil zu belegen scheint. Die Anzahl der „Corona-Toten" ist eher angewachsen und dann noch die anderen, die an irgendetwas anderem gestorben sind und diese Übersterblichkeit ausmachen. So kann man als erstes den Schluss ziehen, die Impfungen haben keinen positiven Einfluss auf das Sterbegeschehen. Oder in anderen Worten: Die Impfungen versagen hier vollständig, was auch die sogenannten Inzidenzen belegen, denn die sind 2021 durchgängig deutlich höher als im Jahr 2020 ohne „Impfschutz".

Felix zur Nieden, Fachmann für Sterbefalldaten beim Statistischen Bundesamt (Destatis), äußerte gegenüber der Welt, die ihren Artikel unter der Überschrift „Die rätselhafte Übersterblichkeit" im Herbst leider hinter einer Bezahlschranke veröffentlichte: „Es könnten unerkannte Corona-Fälle sein oder aber die ersten Folgen von aufgeschobenen Operationen oder Vorsorgeuntersuchungen."

Felix zur Nieden weiter: „Die Übersterblichkeit könnte erstmals zeigen, dass die Pandemie mitsamt allen Maßnahmen eben mehr Opfer fordert als die direkten Todesfälle durch Corona-Infektionen", so zitiert ihn die Welt. Das wäre eine politische Atombombe.

Auch der Direktor des Pathologischen Instituts der Uni Heidelberg, Peter Schirmacher, schlägt Alarm: Der Chef-Pathologe hatte nämlich über die Obduktion von an Corona-Verstorbenen hinausgehend auch über vierzig Verstorbene obduzieren lassen, die binnen zwei Wochen nach ihrer Impfung verstorben waren. Dabei hat er Beunruhigendes festgestellt, wie die Augsburger Allgemeine am 01.08.2021 berichtete: „Schirmacher geht davon aus, dass 30 bis 40% davon an der Impfung gestorben sind. Die Häufigkeit tödlicher Impffolgen wird aus seiner Sicht unterschätzt – eine politisch brisante Aussage in Zeiten, in denen die Impfkampagne an Fahrt verliert, die Delta-Variante sich rasant ausbreitet und Einschränkungen von Nicht-Geimpften diskutiert werden."

Der angeblich zuverlässige Impfschutz hat sich beim Sterbegeschehen als Nullnummer herausgestellt. Nun wurde spekuliert, dass es deutlich mehr Selbstmorde gibt seit Corona. Die offiziellen Zahlen von Destatis geben das nicht her. Zumindest nicht für 2020. Für 2021 liegen noch keine Zahlen vor. Zwar sind die Selbstmorde 2020 um 1,8% angestiegen, bewegen sich aber insgesamt auf relativ stabilem und vergleichsweise niedrigem Niveau. Lagen sie 1990 noch bei knapp 14.000 pro Jahr, waren sie 2000 bei 11.000 und seit 2010 bei 10.000, um fortan um etwas über 9.000 zu schwanken. So ist auch für das laufende Jahr nicht damit zu rechnen, dass Selbstmorde die Übersterblichkeit begründen können. Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass diese Zahlen eine Schande für ein Land sind, denn sie sind in Deutschland etwa das Dreifache der Verkehrstoten. Sicherlich werden einige der Selbstmorde auf das Konto der regierungsamtlichen Panikmacher gehen.


Geraubter Lebenswille?

Gibt es sonst noch Faktoren, die die krasse Übersterblichkeit erklären könnten? Da wäre die allgemein schlechte Stimmungslage, die von Lauterbach & Co. permanent verstärkt wird. Die Lebens- und Zukunftsangst. Das kann durchaus dazu beitragen, vor allem bei Alten und Kranken, denen die Isolation und andere Einschränkungen einfach den Lebenswillen rauben. Von denen haben uns aber schon letztes Jahr viele verlassen, aber da gab es ja noch die Hoffnung auf einen zuverlässigen Impfschutz, der sich jetzt als Nullnummer herausgestellt hat. Aber auch damit ist eine Übersterblichkeit schwer zu begründen.

Man gibt sich ratlos

Das wären Zahlen, die eine klare Aussage geben würden darüber, welche Auswirkungen die Covid-Spritzen wirklich haben. Stehen die Toten des Jahres 2021 im selben Verhältnis zwischen Geimpften und Ungeimpften nach „Impffortschritt" oder überwiegt eine der beiden Kategorien? Weicht die Anzahl der Verstorbenen von der statistischen Wahrscheinlichkeit ab, in dem Sinn, dass es eigentlich im selben Verhältnis weniger Tote geben müsste unter den Geimpften, wenn man den Ansagen der Impfbefürworter Glauben schenkt. Ich denke, wäre dem so, hätte man uns das schon auf dem Präsentierteller serviert. Gäbe es ein überzeugenderes Argument pro Impfung als das?

Nachdem es diese Zahlen zumindest für den Normalverbraucher nicht gibt, gehe ich davon aus, dass sie gar nicht erhoben werden. Und zwar vorsichtshalber, denn würden diese Zahlen ergeben, dass Geimpfte überproportional am Sterbegeschehen beteiligt sind, müsste man uns anlügen oder eben behaupten, es gäbe diese Erhebung nicht. Die weitere Folge wäre, dass die Spritzungen sofort eingestellt werden müssten. So muss man jetzt herumeiern und verkünden, es gäbe keine Erklärung für die deutliche Übersterblichkeit. So, wie es auch auf der Seite von Destatis betrieben wird. Man gibt sich ratlos.


Es bleibt nur die Impfung übrig

Dabei ist aber mit den 28% Übersterblichkeit nicht Schluss. Bayern liegt hier bei plus 30%, Sachsen plus 37 und Thüringen plus 43. Dazu sagt die Pressemeldung von Destatis: „In Thüringen, Sachsen und Bayern erklären die bislang beim RKI gemeldeten Covid-19-Todesfälle jedoch nur ungefähr die Hälfte des Anstiegs der Sterbefallzahlen in der 45. Kalenderwoche." Was also ist mit dem Rest? Wie kommt der zustande? Was hat sich seit letztem Jahr geändert? Für mein Dafürhalten bleibt da nur noch die „Impfung" übrig. Nimmt man dazu die Informationen des RKI, die man irgendwo auf Seite 700-irgendetwas suchen muss, die besagen, dass möglicherweise die gemeldeten Impfschäden und Impftoten nur 5, wiederhole 5%, des tatsächlichen Geschehens abbilden, dann könnte man auf dumme Ideen kommen.

Die vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldeten Impftoten nähern sich der 2.000er-Marke an. Wenn das tatsächlich nur 5% der Wahrheit sind, reden wir über 40.000 Impftote. Destatis wiederum gibt die Gesamtzahl an Übersterblichkeit für 2021, das ganze Jahr seit Januar, mit 50.362 an. Kann man es da jemandem verdenken, wenn er einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Übersterblichkeit sieht? Die restlichen 10.000 könnten einfach mit Grippetoten erklärt werden, wenn es diese noch gäbe.

Die Zahlen in ganz Europa sind ähnlich wie in Deutschland und auch dort unterscheidet sich 2021 nur durch die Impfungen von den Vorjahren. Bevor mir nicht jemand eine andere schlüssige Erklärung für die beobachtete Übersterblichkeit geben kann, gehe ich ganz persönlich davon aus, dass es sich vor allem um tödliche Impfschäden handelt. Das „wir wissen es nicht" reicht mir da nicht aus als Gegenargument.




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