Denkmodell "Der Weg Neumünsters zur Bürgerkommune" 20.06.2013


Wie kann Neumünster eine Bürgerkommune werden? 

Der Weg zur Bürgerkommune muss die verschiedensten Formen der Bürgerbeteiligung mit der allgemeinen Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements bündeln und sieht in dieser Prozessbegleitung eine wichtige Daueraufgabe der Verwaltung.
Die Frage, ob es gelingt, genügend freiwillig Engagierte in ihrer lokalen Umgebung zu aktivieren und mehr an Entscheidungen zu beteiligen, wird künftig auch ein bedeutender Standortfaktor für Neumünster sein.
Eine engagierte Bürgerschaft ist die wichtigste Voraussetzung für ein demokratisch organisiertes Gemeinwesen. Die Bereitschaft, für das gemeinsame Ganze oder für bestimmte Belange Verantwortung zu übernehmen, ist Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft.
Eine demokratische Gesellschaft lebt von der Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern, aktiv Verantwortung für das gemeinschaftliche Ganze zu übernehmen. Diese Bereitschaft findet im bürgerschaftlichen Engagement ihren Ausdruck. Je nach eigenen Neigungen und Fähigkeiten übernehmen engagierte Bürgerinnen und Bürger freiwillig gemeinwohlbezogene Aufgaben. Diese freiwillig und unentgeltlich praktizierte Solidarität ist das Netz, das unsere Gesellschaft zusammenhält und gegenseitiges Vertrauen schafft. Erst dadurch entsteht ein Klima gesellschaftlichen Miteinanders.
Bürger, Politik, Verwaltung und Wirtschaft sollten gemeinsam in dieselbe Richtung an einem Strang ziehen. Dieses Zusammenwirken würde ein Klima der guten Gemeinschaft schaffen und zur neuen sozialen Kultur als Stadtgesellschaft werden, um den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

Handlungsfelder und Instrumente einer Bürgerkommune könnten sein:

Handlungsfelder dafür könnten sein:
  • Mitwirkung bei der Gestaltung und Entwicklung der Stadt
  • Mitwirkung bei der Gestaltung und Entwicklung im Stadtteil
  • Mitwirkung bei der Entscheidung über finanzielle Prioritäten
  • Schaffung einer bürgerorientierten Verwaltung
  • Aktivierung der Bürgerschaft
Instrumente dafür könnten sein:
  • Koordinierungsstelle Bürgerkommune
  • Bürgerhäuser
  • Hilfseinrichtungen (Wohlfahrtsverband, Brücke, DRK ...), Bürgerinitiativen und Vereine
  • Gremien der Ratsversammlung und Stadtteilbeiräte
  • Bürgerversammlungen
  • Bürgergespräche in den Stadtteilen (Sozialräumen)
  • Stadtwanderungen des Oberbürgermeisters
  • Beiräte und Netzwerke
  • Themenjahre und Aktionen
  • Der Bürgertreff (Freiwilligenagentur) als Koordinierungsstelle Bürgerkommune
  • Bürgertourismus Unter dem Dach des Bürgertreffs können kleine, aber feine Stadttourismusprojekte initiiert  werden. Freiwillig Engagierte kümmern sich um die schönsten Ecken der Stadt.
    Z.B. Kirchturmbegehungen, Geschichte aus "alten Zeiten" ...
  • Tag- / Nachtwanderer Mit freiwillig Engagierten (Ehrenamtliche) ab 25 Jahren, die in kleinen Gruppen in Neumünster auf Plätzen, bei Veranstaltungen und im Nahverkehr unterwegs sind.
    Ziel ist es, als Ansprechpartner für ein respektvolles und vertrauensvolles Miteinander im öffentlichen Raum zu werben und zur Verfügung zu stehen, nicht als Sicherheitskräfte, sondern um das soziale Klima zu verbessern und so auch Vandalismus vorzubeugen.
  • Medien und Internet Beispiel:
    Online-Volunteering
    ist ein freiwilliges Engagement von Menschen, die unter Zuhilfenahme der technischen Möglichkeiten des Internets und des Computers tätig sind.
  • Anerkennungskultur Beispiel: 
    Mit der Ehrenamtskarte wird das Engagement der Freiwilligen gewürdigt, indem Städte und Gemeinden, Wirtschaftsunternehmen und gemeinnützige Einrichtungen Vergünstigungen gewähren. Dabei reicht die Bandbreite von ermäßigten Eintrittsgeldern bis hin zu ganz außergewöhnlichen Gelegenheiten und Begegnungen, die für Geld normalerweise nicht zu bekommen sind.
  • Samstagshelfer
    bieten allen, die über wenig Zeitressourcen verfügen, ideale Gelegenheiten, sich trotzdem ehrenamtlich zu engagieren, mitzuhelfen und anzupacken - zeitlich befristet (überwiegend an Samstagen) und ohne lange Vorbereitung.
  • Leitlinien zum bürgerschaftlichen Engagement Leitlinien sind eine Orientierungshilfe für das bürgerschaftliche Engagement in Neumünster.
    Sie beschreiben die Rahmenbedingungen, die als notwendig und förderlich angesehen werden.
Eine bürgerorientierte Kommune zeichnet sich durch die mitverantwortliche Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie ihren Initiativen und Organisationen an der Entstehung von Planungs-, Entwicklungs- und Gestaltungsentscheidungen aus.
Die bürgerorientierte Kommune strebt eine dauerhafte eigen- und mitverantwortliche Übernahme von öffentlichen Aufgaben durch die Bürgerinnen und Bürger an. 

Schließlich unterstützen in bürgerorientierten Kommunen Politik und Verwaltung das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für die Angelegenheiten ihres örtlichen Lebenskreises durch die Bereitstellung von Ressourcen im Sinne von "Hilfe zur Selbsthilfe".

Die Veränderungen im Altersaufbau und das Zusammenleben verschiedenster Kulturen und Milieus, macht es mehr denn je notwendig, Bürgerinnen und Bürgern mit all ihren Fähigkeiten und Talenten als Koproduzenten auf Augenhöhe, auch und besonders in der Verwaltung, gesellschaftlich zu beteiligen ganz im Sinne einer "Inklusions - Gesellschaft"

So rückt das Ziel Bürgerkommune alltäglich ein Stück näher. Es dreht sich nicht mehr nur um ein bisschen Ehrenamt, sondern um eine Bewegung bei der in Deutschland aktuell über 23 Millionen Menschen mitmachen.

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