Wie die Massenzuwanderung ganz Europa - am 15. Oktober 2025


Wie die Massenzuwanderung ganz Europa umgepflügt hat –
Der Fachkräftemangel entlarvt sich als Bullshit -

Politik ohne Fehler gibt es nicht. Gute Politiker wissen das und steuern nach; schlechte geraten umso tiefer ins Schlamassel, je mehr sie die unbeabsichtigten Konsequenzen ihres Tuns außeracht lassen. Die Massenzuwanderung ab 2015 ist ein Beispiel hierfür.

Als Angela Merkel vor der Völkerwanderung kapitulierte und sich die Notaufnahmestellen mit verzweifelten Menschen füllten, wollten die Deutschen helfen. Das war kein „Gutmenschentum", sondern echte und spontane Humanität. So dachte man damals. Doch man ignorierte die Folgen.

Die für Europa gravierendste Auswirkung der unbedachten Hilfsbereitschaft ist der faktische Zusammenbruch der Schengen-Regeln. Grenzenlose Reisefreiheit existiert allenfalls noch an Flughäfen. Den Landverkehr stauen Grenzkontrollen, die es von Rechts wegen gar nicht geben dürfte. Sie haben sich als Dauerprovisorium und Notwehr gegen die unkontrollierte Zuwanderung etabliert.

Was die EU-Gegnerin Marine Le Pen nicht schaffte, was die nationalistischen Parteien in Dänemark, den Niederlanden, in Schweden und der Schweiz nicht schafften, gelang der Europäerin Merkel. Indem sie Grenzen offenhielt, wo deren Schließung geboten gewesen wäre, zerstörte sie die im Alltag bedeutendste Errungenschaft der europäischen Einigung: den Kontinent ohne Schlagbäume.

Heute sind die Grenzen fühlbarer denn je. Vor zehn Jahren widersprach kaum ein Deutscher der dümmlichen Behauptung, Grenzen ließen sich in der globalisierten Welt nicht schützen. Jetzt beweist Merkels Nachfolger Friedrich Merz das Gegenteil.

Die meisten Zuwanderer arbeiten – dennoch ist Zuwanderung ein Minusgeschäft

Die Massenzuwanderung ab 2015 hat viele Konsequenzen. Staatspolitisch wirkt sich am meisten die Erfahrung aus, dass die Regierung die Kontrolle verlor – und das ausgerechnet im staatsgläubigen Deutschland. Die Erfahrung des Kontrollverlusts hat sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben. Sie führt der AfD zuverlässig Wähler zu, obwohl die irreguläre Migration stark zurückgeht.

Take back control» lautete nicht zufällig der Slogan der Brexit-Anhänger. Hätten die Briten nicht den Zusammenbruch der Ordnung an den deutschen Grenzen gesehen, wäre das Referendum vielleicht anders ausgegangen. Deutschland hat nicht zum ersten Mal den Kontinent umgepflügt. Diesmal ohne Panzer und Kanonen, sondern mit überschwänglicher Humanität, die bald in Hybris umschlug.

Das hat auch Deutschland selbst verändert. Der massenweise Zustrom homogener Gruppen – 1,2 Mio. Zuwanderer in nur zwei Jahren – kennt in der Geschichte nur eine Entsprechung: in Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten. Damals kamen Ostpreußen, Pommern und Schlesier. Nun Syrer und Afghanen aus einer patriarchalischen und islamistischen Kultur, die dem weichgespülten Säkularismus in Europa diametral entgegengesetzt ist.

Obwohl bei Kriegsende „nur" Deutsche in Deutschland aufgenommen werden mussten, dauerte ihre Integration lange. Politisch zog sie sich bis in die achtziger Jahre hin („Schlesien bleibt unser").

Wie lange wird die Integration der Syrer und Afghanen dauern? Natürlich werden die Deutschen auch das schaffen. Zumal Integration nie scheitert im Sinn eines fatalen und finalen Versagens. Sie erstreckt sich über Generationen, sie ist gekennzeichnet von Rückschlägen, von kleineren und größeren Katastrophen. Sie fordert einen Preis, mental und materiell. Zwar arbeiten die meisten männlichen Zuwanderer inzwischen, aber in schlechtbezahlten Jobs. Der Sozialstaat ist nie weit entfernt. Solche Migration ist ein Minusgeschäft.

Der Preis besteht auch in der Entfremdung der Deutschen von ihrem Land. Sie äußert sich in einer Stimmung, die deutlich schlechter ist als die Lage. Ein Kommentator der FAZ nennt seine Landsleute mürrisch und attestiert ihnen wenig charmant, sie verhielten sich wie „Ekel Alfred".

Man muss die Deutschen vor ihren Journalisten in Schutz nehmen. Sie sind keine Ekel. Aber die Begleiterscheinungen der Zuwanderung hinterlassen Spuren in der kollektiven Psyche. Dazu gehören nicht nur Messerangriffe, Terrorismus und der Anstieg von Vergewaltigungen, die so viele Schlagzeilen machen.

Dazu gehört auch, wenn eine Flüchtlingsunterkunft in ein Dorf gepfercht wird, das weniger Menschen zählt als die geplante Einrichtung. Die Entfremdung findet hier ganz leise statt.

Ist das noch mein Land? Das fragen sich vor allem die Ostdeutschen, von denen einige noch damit beschäftigt sind, in ihrer Heimat Bundesrepublik anzukommen. Die Entfremdung erleben auch Westdeutsche, die den Slogan „Refugees welcome" nach wie vor für richtig halten. Sie wenden ihn nur nicht auf Rumänen an, die als moderne Sklaven den Sozialstaat für kriminelle Banden plündern müssen.

Über Deutschland ergoss sich im vergangenen Jahrzehnt eine wahre Flutwelle, zu der Armutszuwanderer aus den östlichen Ländern der EU genauso gehören wie Ukrainer. Nimmt man alle Formen von legaler und illegaler Zuwanderung zusammen, kamen allein in den beiden Rekordjahren 2022 und 2023 4,6 Mio. Menschen.

Zu viel ist zu viel. Wer dagegen aufbegehrt, ist nicht fremdenfeindlich. Er hat sich nur den Sinn für Maß und Mitte bewahrt, der in der Berliner Bubble längst abhandengekommen ist.

Deutschland fällt von einem Extrem ins andere

Man kann es schaffen und doch daran verzweifeln. Die letzten Jahre haben die Deutschen Kraft gekostet. Sie sind keine Miesepeter, denen es (wie ihnen die FAZ vorwirft) an Dankbarkeit dafür fehlt, dass ihr Gesundheitssystem besser ist als jenes in Afrika. Sie sind nur müde von Ausnahmezustand und Überforderung.

Vor einer Dekade, als die Euro-Krise ihren Höhepunkt erreichte und andere Staaten auf Hilfe angewiesen waren, strotzte Deutschland vor Selbstbewusstsein und Stärke. Davon ist nichts mehr zu spüren.

Wieder einmal fällt das Land von einem Extrem ins andere: vom Hegemon zum kranken Mann Europas – oder wenigstens einem zutiefst verunsicherten.

Entfremdung und Erschöpfung. Das ist eine ernüchternde, aber nicht hoffnungslose Bilanz. Der Gemütszustand wird verstärkt durch die Veränderungen in der Politik, wo zusehends Schreihälse den Ton angeben: natürlich die AfD, aber genauso ihre Gegner. Messermädchen! Systemparteien! Brandmauer! Faschisten! Kampfbegriffe usurpieren den öffentlichen Raum.

Die Nationalisten beherrschen das Spiel der Provokation perfekt. „Schön langsam, gleichsam zum Mitschreiben sagte Alice Weidel «Re-mi-gra-tion." Die Anständigen und alle, die sich dafürhalten, tun ihr den Gefallen und sind empört.

Noch immer gibt es genügend Zeitgenossen, die mit der Unterteilung in Faschisten und Antifaschisten nichts anfangen können – weil sie liberal sind oder konservativ; oder auch nur, weil sie Grautönen den Vorzug geben vor Schwarz und Weiß. Das wird ihnen dann ausgelegt als Komplizentum mit Faschisten.

Die politische Nervenschwäche sorgt dafür, dass die wirklich wichtigen Dinge aus dem Blick geraten. Über Remigration wird inbrünstig gestritten. Darüber, dass Deutschland in eine wirtschaftliche Dauermisere abzugleiten droht, hingegen kaum.

Seit 2019 stagniert Deutschland. Erstmals seit zehn Jahren liegt die Arbeitslosigkeit wieder bei über 3 Mio. Wer kann, produziert im Ausland, wo die Lohnnebenkosten nicht stracks gegen 50% streben. Die Warnzeichen sind da, aber zu wenige wollen sie sehen.

In den neunziger Jahren, als der Sozialstaat die Schmerzen der Wiedervereinigung mit Abermilliarden zu betäuben versuchte, hieß es irgendwann: Ein Ruck müsse durchs Land gehen. Mit den Hartz-Reformen zogen sich die Deutschen dann selbst am Schopf aus dem Sumpf; so wie sie dies bereits in den achtziger Jahren getan hatten, nach Ölpreisschock und dem Ende des Wirtschaftswunders.

Die Voraussetzungen hierfür sind heute nicht schlechter als damals. Die industrielle Basis ist intakt und die Innovationskraft ungebrochen. Nichts sollte die Deutschen daran hindern, sich erneut zu retten und alle Kritiker Lügen zu strafen. Doch scheint ein ausgelaugtes Deutschland die Kraft dazu verloren zu haben. Vielleicht ist das die folgenreichste der vielen unbeabsichtigten Nebenwirkungen von 2015.

Das Land ist gereizt und zugleich erstarrt. Die Gräben zwischen den politischen Lagern sind so tief, dass Kompromissbereitschaft schnell in den Ruch der Gesinnungslosigkeit gerät. Finis Germaniae. Die Warnungen vor dem Niedergang Deutschlands sind älter als der deutsche Staat selbst. Sie trafen nie ein. Selten stießen sie allerdings auf so taube Ohren wie heute.

Der Fachkräftemangel entlarvt sich als Bullshit

Immer mehr Deutsche sagen Adieu und wandern aus: 2024 waren es 270.000 Ausreisewillige, 2025 wird ein neuer Rekordwert erwartet. Doch wer verlässt den deutschen Arbeitsmarkt? Es sind Selbstständige, Akademiker und Fachkräfte, für die Deutschland nicht mehr attraktiv ist. Sie sind nicht faul, sondern jung und gut gebildet. Der Niedergang des geschwächten Wirtschaftsstandortes Deutschland hat längst begonnen.

Auch der sog. Fachkräftemangel entlarvt sich immer mehr als Bullshit. Wir haben in diesem Land arbeitslose Fachkräfte im Überfluss – und dank der suizidalsten Wirtschafts- und Energiepolitik aller Zeiten werden es immer mehr. Deutschland, das Land der Fachkräfte! Oder war es nicht das Land des Fachkräftemangels? Man weiß es nicht mehr so genau – denn zwischen Regierungsmärchen und Realität passt mittlerweile ein ganzer Bosch-Standort.

Da wird im Kanzleramt immer noch von „dringend benötigten Fachkräften" geredet, während draußen vor den Werkstoren 13.000 Menschen ihre Kündigung in der Hand halten. Massenentlassungen, und das nicht in Bangladesch und auch nicht in Ungarn, sondern hier bei uns. In Gerlingen, Stuttgart-Feuerbach, Waiblingen, Schwieberdingen, Bühl und Homburg. Das Herz der deutschen Industrie wird gerade seziert und Arbeitsplatz für Arbeitsplatz entfernt, präzise wie am Operationstisch.

Abgerissen wie ein alter Auspuff

Bosch, seit 1886 Symbol schwäbischer Ingenieurskunst, kürzte zuerst 9.000 Stellen, und nun 13.000. Und das ausschließlich in Deutschland. Jeder fünfte Arbeitsplatz in der Mobilitätssparte verschwindet. Abgerissen wie ein alter Auspuff. Und die Politik? Sie wiederholt mantraartig und unermüdlich das Märchen vom Fachkräftemangel, als ließe sich die Wirklichkeit mit Beschwörungsformeln überdecken. Grotesk ist dieses Schauspiel: Während Minister neue Einwanderungsgesetze für angebliche Mangelberufe verkünden, stehen in Baden-Württemberg erfahrene Facharbeiter auf der Straße.

Sie haben ihr Leben lang Motoren konstruiert, Fertigungsstraßen optimiert, Roboter programmiert. Statt ihre Erfahrung zu nutzen, werden sie zu Überkapazitäten erklärt.
Wer braucht schon Leute, die Fahrzeuge bauen können, wenn man stattdessen ungelernte, kulturfremde Zuwanderer nach Deutschland holen kann? Fachkräftemangel nach deutscher Art: Wir schaffen Überflüssige und importieren gleichzeitig unqualifizierte Analphabeten als Ersatz.



Entschuldigungen zuhauf

Dieses Land steuert in den Abgrund. Nicht nur einzelne Stellen verschwinden, sondern das gesamte industrielle Fundament. Und die meisten haben immer noch nicht kapiert, was los ist. Autoland, das war einmal. Jetzt ist Autoland ohne Motor. „Strukturwandel" nennt man es beschönigend. In Wahrheit ist es ein Strukturschaden – so tiefgreifend, dass selbst die besten Ingenieure keine Reparatur mehr zustande bringen.

Entschuldigungen und Ausreden gibt es natürlich zuhauf: Der Wettbewerb sei hart. Die Elektromobilität komme schleppend voran. Die Preise seien eben derzeit so hoch. Das ist, um es bildungssprachlich mit SPD-Chefin Bärbel Bas zu sagen, Bullshit. Alles war vorhersehbar. Es ist ein Selbstmord mit Ansage. Berlin und Brüssel jonglieren mit Ideologien: Verbrennerverbot, Bevormundung, Bürokratie. Dumm nur: Der Markt gehorcht nicht – er wandert ab.

Husten statt brummen

Bosch reiht sich daher nur als ein weiteres Fallbeispiel in eine ganze Serie von Katastrophenmeldungen ein: BASF verlagert, Zulieferer schließen, Maschinenbauer fahren Kurzarbeit. Und die Regierung betet ihr Mantra herunter: Alles unter Kontrolle – uns fehlen nur Fachkräfte! Was wirklich fehlt: Mittlerweile ganze Industrien. Deutschland zerstört sehenden Auges die Basis seines Wohlstands und seiner Zukunft.

Zuerst wurden Atomkraftwerke abgeschaltet, und jetzt bricht die Autoindustrie weg.
Das Land brummt nicht mehr, es hustet. Statt Zukunft zu schaffen, produzieren wir Arbeitslose. Nennt sich offiziell „Fortschritt". Und zu alledem verströmt der dauerwortbrüchige Kanzler Zweckoptimismus und findet, wir sollen aufhören, alles zu negativ zu sehen.


Die Pointe dabei? Es gibt keine. „Fachkräftemangel" ist die größte Volksverdummung von allen. In Wahrheit haben wir längst Fachkräfte genug; es fehlt die Industrie, die sie beschäftigt.

Willkommen in der neuen Republik: Qualifiziert, arbeitslos, haltlos. Mit vollem Karacho in den Untergang!

Fazit: Der Aufstieg der Populisten rechts und links ist das politische Spiegelbild unseres ökonomischen Abstiegs. Nicht die deutschen Produkte haben ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren, wohl aber der deutsche Industriearbeiter. Erlebte und befürchtete Abstiege sind der soziale Treibsatz, der den Aufstieg von AfD und Linkspartei befördert.

In einem Weltarbeitsmarkt, in dem deutsche Automobilfacharbeiter, Stahlkocher und Maschinenbauer mit den Hochqualifizierten aus China, Indien, Vietnam und Südkorea konkurrieren, haben sich die Spielregeln und die Preise verändert. Der deutsche Sozialstaat, der die Arbeit in Deutschland auf Rekordniveau verteuert hat, führt in dieser Konkurrenz der Standorte millionenfach zum Verlust gut bezahlter Industriejobs. An ihrer Stelle ist ein Niedriglohnsektor mit mehr als sechs Millionen Beschäftigten entstanden, der das Aufstiegsversprechen der alten Bundesrepublik dementiert.
 
Das stumme Heer der Billigarbeiter, Tagelöhner und Aufstocker klagt die etablierten Parteien an. Für diese Menschen hat – auch angesichts eines dysfunktionalen Bildungssystems mit geringer Aufwärtsmobilität – das Versprechen vom „Wohlstand für Alle" seine Gültigkeit verloren. Die etablierten Parteien werden, so eine Studie des Progressiven Zentrums, als „Versprechensbrecher" gesehen.

Niemand braucht die „Wirtschaftswende" und den „Herbst der Reformen" dringlicher als die Mittelschicht, die durch die Entkoppelung von Arbeit und Kapital auf sich selbst geworfen zurückblieb und auch durch eine Top-Ausbildung keine Garantie auf den Aufstieg besitzt.

Der technologische Fortschritt wird in Deutschland reguliert und nicht gefördert. Die Startup-Kultur wird sonntags versprochen und werktags verraten. Die Belastung der Jüngeren, verstärkt durch die Transferversprechen gegenüber den Älteren, treibt zunehmend junge Akademiker in die Arme der AfD.

Der Kampf gegen Rechts wird in den Städten und Fabriken geführt, nicht vorm Verfassungsgericht und in den TV-Talkshows. Die Gesprächsverweigerung ist dabei die Wurzel allen Übels. Der Philosoph Karl Jaspers, dessen Denken zeitlebens um den richtigen Umgang mit dem Andersdenken kreiste, sagte dazu: „Wer das Gespräch verweigert, verweigert die Wahrheit."

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Geschichte wiederholt sich doch – 15. Februar 2025

Warum die Migrationspolitik scheitern musste - am 30. November 2024

Warum steigen die Umfrageergebnisse der AfD – 15. April 2025